Milder Winter: Schädlingsplage droht

Der milde Winter hat Licht- und Schattenseiten. Skigebiete warten auf den Schnee, die Waldbrandgefahr ist hoch, und auch der Landwirtschaft bereiten die milden Temperaturen Sorgen. Im Frühjahr drohen viele Schädlinge. Begünstigt durch das Wetter ist hingegen das Getreide.

Grüne Wiesen, noch Blätter auf den Bäumen, blühende Pflanzen: kaum Niederschlag und vor allem der fehlende Frost führten dazu, dass die Natur in diesem Winter bisher seltsame Blüten treibt. Ein besonderes Phänomen ist derzeit laut Johannes Gepp vom Naturschutzbund, dass nicht einmal in hohen Lagen eine durchgängige Schneedecke oder gefrorene Böden vorhanden sind.

Bienenflug im Dezember

„Wenn die Sonne da draufscheint in 2.000 Meter Höhe, da erwachen sogar die Waldameisen und klettern vereinzelt herum. Vor wenigen Tagen sind noch die Bienen geflogen da und dort, nicht vereinzelte, sondern doch mehrere, und dergleichen. Das heißt, die Natur kommt ein bisschen aus dem Gleichgewicht.“

Das bekommen auch die Landwirte zu spüren. Der ungewöhnlich warme Herbst und Winter habe der Entwicklung der Winterkulturen sehr gut getan, sagte Reinhold Pucher, Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer. Man habe Getreide sehr spät säen können, auch Anfang November noch: „Die Bestände konnten sich trotzdem sehr gut entwickeln, sie haben gut angewurzelt. Wir starten daher mit einem guten Gefühl in den Winter und in die neue Saison.“

Landwirtschaft

APA/dpa-Zentralbild

Eine durchgängige Frostdecke wäre in der Landwirtschaft jetzt wichtig

Frost gegen Schneckenplage

Frost sei jetzt aber dennoch wichtig, sagte Pucher. Für die Böden, um sie aufzulockern. Und vor allem gegen die mögliche Schädlingsentwicklung: „Es geht hier speziell um den Schneckenbesatz in den Ackerfeldstücken. Schnecken können mit einer gefrorenen Erdschicht dezimiert werden. Es geht aber auch um andere Krankheiten, die mit Frost nichts anfangen und so reduziert werden können.“

Ein Wunsch eint Naturschützer und Landwirte: jener nach einer geschlossenen Schneedecke. Damit genügend Feuchtigkeit für die Entwicklung der Kulturen im Frühjahr da ist und damit die Natur wieder zu ihrem Gleichgewicht zurückfindet.

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