Arbeitsreiches Jahr für Grazer Feuerwehr

Die Grazer Berufsfeuerwehr hat am Montag Bilanz über das Einsatzjahr 2015 gezogen - und das Vorjahr war arbeitsreich: Zwar wurden weniger Einsätze verzeichnet, dennoch mussten knapp 500 Menschen gerettet werden.

Genau 5.367 Mal rückte die Grazer Berufsfeuerwehr im Jahr 2015 aus, so Branddirektor Johann Kirnich: „Das ist ein bisschen weniger - um 200 Einsätze - als in den letzten Jahren. Katastrophen sind aber ausgeblieben, und es hat auch keine größeren Stürme oder Hochwassereinsätze gegeben.“

moderner Fuhrpark

Berufsfeuerwehr Graz

Die Grazer Berufsfeuerwehr musste im Vorjahr 5.367 Mal ausrücken

Fast 500 Menschenleben gerettet

Ein gutes Drittel aller Einsätze waren Brandeinsätze - also tatsächliche Brände, oder das Anschlagen von Brandmeldern -, „dann gab es noch sehr viele technische Einsätze, Verkehrsunfälle, Liftunfälle, Tiere oder Personen aus bedrängter Lage, oder Leute, die nicht mehr aus ihrer Wohnung kamen, weil sie zusammengebrochen waren“, so Kirnich. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 496 Menschen von der Grazer Berufsfeuerwehr gerettet, zudem konnten Sachwerte in der Höhe von knapp 5,3 Millionen Euro bewahrt werden.

Die Grazer Feuerwehr führte im vergangenen Jahr auch rund 1.000 Tiereinsätze durch - mehr als die Hälfte waren Fahrten, bei denen Tiere ins Tierheim oder -spital transportiert wurden. Diesen „Taxidienst“ übernimmt in Zukunft nicht mehr die Feuerwehr - sie werden künftig vom einem Grazer Tierverein organisiert, der von der Berufsfeuerwehr einen ausgemusterten Lieferwagen erhielt.

Technische Neuerungen

Auf den Lorbeeren ausruhen dürfe sich die Berufsfeuerwehr aber nicht, sagte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), denn die Stadt werde von Tag zu Tag größer: „Es gibt einmal eine ganz intensive Zusammenarbeit mit den Betriebsfeuerwehren plus der Freiwilligen Feuerwehr, aber wir haben natürlich auch im eigenen Haus ununterbrochen zu verbessern und zu reorganisieren. Im heurigen Jahr wird nicht nur die Brandmelde-IT neu gemacht, es gibt auch wieder neue Fahrzeuge, vor allem ein Großfahrzeug, das wir anschaffen - das kostet immerhin 550.000 Euro, um auch Busse und Straßenbahnen bergen zu können.“

Beim Feuerwehreignungstest muss neben Rechen- und Schreibaufgaben auch ein Parcours mit Leitersteigen, Klimmzügen, Tauchen und das Schleppen einer 70 Kilo schweren Puppe bewältigt werden.

Weiter keine Feuerwehrfrau

Auch personell gibt es bei der Grazer Berufsfeuerwehr einige Neuerungen: Derzeit sind vier Offiziere in Ausbildung - sie werden ab Mai Einsätze leiten. Zudem werden 14 neue Feuerwehrleute in den Dienst gestellt - allerdings auch weiterhin nur Männer, wie Branddirektor Kirnich bedauert: „Es hat keine von den Damen die Aufnahmeprüfung geschafft. Das hat den Grund, dass sie körperlich ein bisschen eingeschränkt waren, und drei Damen haben es auch beim schriftlichen Test nicht geschafft.“

Der Eignungstest für Berufsfeuerwehren sei international standardisiert, so Kirnich. Für eine etwaige erste Grazer Berufsfeuerwehrfrau sei jedenfalls alles vorbereitet: „Wir haben die sanitären Einrichtungen vorbereitet, und es wäre für uns eine Freude, wenn auch Damen dabei wären.“

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