Waffe von Attentat bei Drogenbande entdeckt

Im Zuge der Ermittlungen gegen eine obersteirische Drogenbande ist auch eine Waffe aufgetaucht - mit dieser wurde im Februar 2015 einem damals 31-Jährigen in Wien-Liesing in den Kopf geschossen worden.

Die Waffe wurde demnach in einer Wohnung in Kapfenberg gefunden - der Mieter gab an, diese aufbewahrt zu haben. Laut den Angaben des Landeskriminalamts handelte es sich um ein tschechisches Fabrikat mit Kaliber neun Millimeter.

Täter und Opfer sind Brüder

Der damalige Täter wurde bereits zwei Tage nach der Tat, am 25. Februar, festgenommen - es handelte sich dabei um den Bruder des Opfers. Dieser war im Jänner aus der Forensischen Psychiatrie des Landesklinikums Mauer bei Amstetten entflohen und hatte sich in der Wohnung der Ehefrau des Opfers einquartiert hatte - mehr dazu in Liesing: Bruder streitet Schüsse ab (wien.ORF.at, 3.3.2015).

Der Angeschossene hatte bei der Schießerei in der Purkytgasse ebenfalls eine Pistole bei sich, die bei einem Einbruchsdiebstahl in Wiener Neustadt entwendet wurde. Er flüchtete knapp zwei Wochen nach der Schießerei aus dem Krankenhaus - mehr dazu in Schussopfer flüchtete aus Spital (wien.ORF.at, 8.3.2015)

Kokain um mehr als 200.000 Euro verkauft

Die Waffe wurde bei einem Schlag gegen den Drogenhandel entdeckt - wie erst jetzt bekannt gegeben wurde, klickten bereits im Oktober 2014 und im April 2015 für sechs Suchtmittel-Händler - fünf sind einschlägig vorbestraft - die Handschellen: Ihnen wurde nachgewiesen, dass sie ab Sommer 2013 mehr als zwei Kilogramm Kokain im Straßenverkaufswert von mehr als 200.000 Euro eingeführt und in Bordellen und Nachtlokalen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag verkauft hatten.

Kiloweise „Gras“ angebaut

Zudem deckten die Ermittler den Betrieb von mehreren Indoor-Plantagen auf: In Wartberg war die Zucht noch im vollem Gange - 230 Pflanzen wurden gefunden, wobei die Anlage in einem Industriegebäude noch Platz für mehr Setzlinge gehabt hätte; allein in diesen Räumen wurden fünfeinhalb Kilogramm Marihuana von den Beamten abgeerntet.

Marihuana-Plantagen ausgehoben

LPD

Weitere acht Kilo waren bereits von den Tätern in Kartons verpackt und zum Abtransport bereitgestellt worden. Allein zwischen Februar und Juli 2014 hatte die Anlage eine Ernte von rund 17 Kilogramm Marihuana im Straßenverkaufswert von etwa 170.000 Euro abgeworfen.

Auch Plantagen in Privatwohnung

Zwei weitere Zuchten wurden in Bruck an der Mur gefunden: Darin sollen von Jänner bis September 2014 weitere zehneinhalb Kilo Marihuana geerntet worden sein. Davon wurden nur noch 1,8 Kilogramm sichergestellt, der Rest war bereits gewinnbringend verkauft worden. Einer der Täter hatte auch in seiner Privatwohnung in Wartberg von Herbst 2013 bis Herbst 2014 mit drei Aufzuchten mindestens 320 Gramm Marihuana erzeugt - als die Beamten die Wohnung durchsuchten, waren auf den herangewachsenen Pflanzen etwa 440 Gramm Marihuana zu ernten.

Marihuana-Plantagen ausgehoben

LPD

Auch 70 Abnehmer ausgeforscht

Durch die Ermittlungen wurden weitere, kleinere Cannabis-Indoor-Anlagen entdeckt und 70 Abnehmer aus der Obersteiermark, vor allem dem Raum Kapfenberg und Bruck, ausgeforscht. Einzelne Täter der Gruppe wurden unter anderem auch wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels, Schlepperei, Raubversuchs, Körperverletzung, Erpressung und Betrugs angezeigt.