Experten: Veraltetes Gesetz behindert Windkraft

Die Windkraft in Österreich geht laut Experten der IG-Windkraft unsicheren Zeiten entgegen. Der Ausbau von Windanlagen drohe zu stocken, sagen sie. Grund sei das veraltete Ökostromgesetz, dessen Reform sei nötig.

In der Steiermark gibt es derzeit 67 Windkraftanlagen; sie produzieren Strom für umgerechnet 77.000 Haushalte - das sind knapp 15 Prozent aller Haushalte in der Steiermark. Für weitere Windparks gibt es bereits grünes Licht, was die Umweltverträglichkeit betrifft - etwa für 14 Windräder auf der Petrul in den Fischbacher Alpen, andere befinden sich in Planung.

Weniger Verträge

Doch deren Realisierung scheine aus jetziger Sicht nicht realistisch, warnte der Chef der IG-Windkraft, Stefan Moidl: „Das bedeutet, es werden weniger Verträge vergeben jedes Jahr, dadurch schieben sich die bewilligten Projekte in die Zukunft.“

Altes Gesetz, aktueller Marktpreis

Schuld sei das veraltete Ökostromgesetz, so Moidl. Das Gesetz wurde 2011 beschlossen, die Fördersumme für Windkraft ist gedeckelt und richtet sich auch an nach dem Marktpreis für Strom. Dieser sank laut Moidl seit 2011 um die Hälfte, weshalb auch weniger Förderungen vergeben werden.

Warteschlange wird länger

Derzeit befänden sich österreichweit 220 fertig bewilligte Windanlagen in der Warteschleife, so Moidl: „Wenn in der Steiermark in den nächsten Monaten die Bewilligungsverfahren voranschreiten, dann könnten sich zwischen 40 und 50 Anlagen in der Warteschlange, die jetzt schon existiert, hinten anstellen müssen.“

Weiters sieht das Gesetz vor, dass Anträge bei der Förderstelle nach drei Jahren verfallen: Erhält beispielsweise ein 2015 eingereichtes Projekt bis 2018 keine Zusage, muss die Anlage neuerlich genehmigt werden.

Rasche Reform gefordert

Das Ökostromgesetz müsse rasch reformiert werden, forderte Moidl. Es müsse sicherstellen, „dass in Österreich insgesamt jährlich in etwa hundert Anlagen errichtet werden können“. Moidl ist aber optimistisch, dass das Gesetz geändert wird. Denn bis zum Jahr 2030 soll der gesamte Strom in Österreich aus erneuerbarer Energie stammen - ein Klimaziel, das man ohne Windkraftausbau nicht erreichen könnte, so Moidl.

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