Vollbetrieb in Spielfeld verzögert sich

Der Vollausbau des Grenzmanagements in Spielfeld verzögert sich. Eigentlich sollten ab Anfang Februar alle Flüchtlinge, die nach Österreich und Deutschland wollen, über Spielfeld einreisen. Allerdings fehlt noch ein Teil des Equipments.

Es fehlen noch Computer und Fingerabdruckscanner für den Vollbetrieb, heißt es bei der Polizei, auch die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen - mehr dazu auch in Spielfeld: „Grenzmanagement“ angelaufen (19.1.2016).

Noch Einschulung nötig

Dennoch sei ab kommendem Montag, 1. Februar, zusätzliches Personal aus anderen Bundesländern nach Spielfeld zugeteilt, sagt der stellvertretende Polizeidirektor Manfred Komericky.

Container in Spielfeld

ORF

Erst die Hälfte aller Container in Spielfeld ist auch einsatzbereit

Komericky spricht daher nach wie vor von einem Vollbetrieb in den nächsten Tagen, allerdings mit Einschränkungen: „Wir werden das kleinweise und sukzessive hochfahren, das hat insbesondere auch damit zu tun, dass dieses Personal eingeschult werden muss auf den Arbeitsplätzen, und deshalb beginnen wir jetzt mit verhältnismäßig geringeren Zahlen, sprich 1.000 plus, und werden dann Schritt für Schritt auf die Gesamtflüchtlingszahl vorbereitet sein.“

Zugroute weiter über Kärnten

Vorbereitet ist aber auch die Polizei in Kärnten, nämlich darauf, dass kommende Woche noch Asylsuchende mit Zügen nach Villach gebracht werden. Aktuell kommen täglich rund 1.300 Menschen nach Österreich, in Kärnten waren es bis Dienstagmittag 875 Schutzsuchende, in Spielfeld waren es zuletzt täglich rund 500 Flüchtlinge, mit einem ähnlichen Aufkommen wird auch in den nächsten Tagen gerechnet - mehr dazu auch in Flüchtlinge: Täglich rund 1.300 Neuankünfte (oesterreich.ORF.at; 26.1.2016).

Sendungshinweis

Ö1-Morgenjournal, 26.1.2016

In Spielfeld soll die Befragung der Asylwerber in 24 Containern stattfinden. Vorerst sind nur halb so viele einsatzbereit. Und bis die Fingerabdrücke, die hier genommen werden, mit internationalen Datenbanken abgeglichen werden können, wird es überhaupt noch einige Zeit dauern.

Acht Minuten pro Flüchtling

Ebenfalls in den Containern vorgesehen ist die Befragung durch insgesamt 36 Dolmetscher. Ein Ziel ist es, herauszufinden, ob jemand fälschlicherweise behauptet, aus Syrien zu kommen: „Man mus sich vorstellen, dass es Dialekte gibt. Es gibt zielgerichtete Fragen über die Region, wo sie her kommen, so dass schon sehr häufig, sehr klar ist, dass die Angaben falsch sind.“

"Grenzmanagement" in Spielfeld

APA/Elmar Gubisch

Mit Dolmetschern soll herausgefunden werden, woher die Menschen kommen

Pro Person seien acht Minuten Überprüfung im Container vorgesehen, sagt der stellvertretende Landespolizeidirektor. Er betont aber, dass die Mehrheit der Asylsuchenden nach wie vor aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kommt.