Kinder attackiert: Verdächtiger zurechnungsfähig

Nach der Attacke auf zwei Kinder in Unterstorcha ist der Verdächtige für zurechnungsfähig erklärt worden. Der Mann hatte die Mädchen sowie deren Mutter im Juni des Vorjahres mit einem selbstgebastelten Werkzeug verletzt.

Mit einem Eisenrohr, auf dem eine Art Kugel mit Nagelspitzen befestigt war, soll der mittlerweile 52-Jährige Anfang Juni des Vorjahres auf zwei Nachbarskinder losgegangen sein - eine damals Fünf- und eine Siebenjährige wurden dabei verletzt, ebenso die Mutter der Kinder und ein Nachbar, der den Angreifer mit einer Gaspistole vertreiben wollte.

Hass auf Mutter als Motiv

Danach war der 52-Jährige tagelang auf der Flucht, ehe er von einem Polizeihund in einem Waldversteck in der Nähe seines Wohnhauses aufgespürt wurde. Als Motiv gab der Mann bei den Einvernahmen an, einen Hass auf die Mutter und die beiden Mädchen entwickelt zu haben, weil er die Kinder nicht mehr so oft sehen durfte – mehr dazu in Ermittlung wegen versuchten Mordes (9.6.2015).

Polizei Wald Unterstorcha

ORF.at

Der Verdächtige hatte sich bis zu seiner Festnahme tagelang in einem Versteck im Wald aufgehalten

Haft um zwei Monate verlängert

Die Staatsanwaltschaft Graz nahm Ermittlungen wegen versuchten Mordes auf. Der Verdächtige selbst sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini; erst Ende Jänner wurde die Haft wegen Tatbegehungsgefahr um zwei Monate verlängert. Seit kurzem liegt der Staatsanwaltschaft Graz außerdem das erste von zwei in Auftrag gegebenen Gutachten vor.

Zweites Gutachten noch ausständig

Demnach war der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig, was bedeutet, dass er - im Falle einer Verurteilung - in Haft muss und es zu keiner Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher kommt. Bevor die Staatsanwaltschaft aber Anklage erheben kann, muss noch auf das ausständige Gutachten der Gerichtsmedizinerin gewartet werden.