„Horrorhaus“ in Spielberg wird abgerissen

Von Mord bis hin zu Vergewaltigung: Es ist eine ganze Verbrechensserie, die sich in einem Haus in Spielberg zugetragen hat. Jetzt wird das Haus, in dem einst eine Familie mit 13 Kindern wohnte, abgerissen.

Was sich hinter den Mauern eines Hauses in Spielberg zugetragen hat, klingt fast wie das Drehbuch eines Horrorfilms: Die Straftaten, die innerhalb einer Familie mit 13 Kindern verübt wurden, reichen von Mord und Inzest bis hin zur Vergewaltigung.

Bei Brand ums Leben gekommen

Der jüngste Fall reicht in den Oktober des Jahres 2010 zurück. Ein 31 Jahre alter Mann wurde tot im Keller des desolaten Hauses gefunden. Wie sich herausstellte, ist der Mann an Rauchgasen erstickt, nachdem er die Kleidung eines Familienmitglieds angezündet hatte, das zu dieser Zeit im Gefängnis gesessen war. Mittlerweile sind die meisten der übrigen Familienmitglieder nicht mehr am Leben, sitzen immer noch im Gefängnis oder zogen weg.

Schweigen über die Details

Die Nachbarn in der betroffenen Straße wollen seither nicht mehr an diese Zeit erinnert werden. Auch über die furchtbaren Dinge, die in diesem Haus in Spielberg geschehen seien, möchte niemand mehr sprechen, so Bürgermeister Manfred Lenger: „Es ist ja bekannterweise schon mehrere Jahre jetzt Ruhe eingekehrt in diese Straße, und ich bitte da um Verständnis dafür, dass die Anrainer froh darüber sind.“

Groß ist auch die Erleichterung, dass das Haus jetzt abgerissen wird. Mit dem Abriss könne nun ein schreckliches Kapitel seiner Heimat geschlossen werden, so Lenger: „Die Anrainer sind natürlich sehr glücklich darüber, dass die optischen Zeitzeugen, sage ich jetzt einmal, dieser schlimmen Zeit beseitigt werden.“

„Wollen Schlussstrich ziehen“

Laut Lenger fuhren bereits Bagger auf, das Gebäude wird eingerissen. Es werde neu gebaut, nichts soll mehr an das erinnern, was hier geschehen ist: „Es ist kein schönes Kapitel unserer Zeitgeschichte und wir wollen dann mit einem kleinen Fest, wenn es dann auch gewünscht wird von den Anrainern, schlussendlich einen Schlussstrich darunter ziehen.“ Ganz die Vergangenheit hinter sich lassen können die Bewohner des Ortsteils Lind in Spielberg aber wohl erst, wenn der letzte Ziegel des „Horrorhauses“ abtransportiert worden ist.