Rotes Kreuz schaltet Deutschlandsberg zu

Um Einsätze effizienter zu koordinieren, hat das Rote Kreuz 2008 eine eigene Landesleitstelle in Graz gegründet - seitdem werden alle Bezirke schrittweise integriert. Nun ist Deutschlandsberg an der Reihe.

Wer seit Mittwochfrüh im Bezirk Deutschlandsberg die Notrufnummer 144 wählt, kommt nicht mehr wie bisher zur Bezirksleitstelle Deutschlandsberg, sondern in die zentrale Rettungsleitstelle nach Graz.

Hinter der Umstellung steckt das Ziel, Einsatzfahrten besser zu koordinieren und effizienter abzuwickeln. Im Zuge dessen wurde 2008 in Graz die Landesleitstelle des Roten Kreuz Steiermark geschaffen. Seitdem werden alle Bezirke schrittweise in diese Zentrale integriert - am Mittwoch um 6.00 Uhr wurden nun auch die Schalter der Notrufkreise in Deutschlandsberg umgelegt.

Mehr Einsatzfahrzeuge zur Verfügung

So sind Fahrzeuge, die im Bezirk Deutschlandsberg unterwegs sind, für die Mitarbeiter der Leitstelle in Graz sichtbar - und das sind „nicht nur jene, die eigentlich in den Bezirk gehören - das sind etwa 20 Fahrzeuge - sondern auch jene Fahrzeuge, die in den angrenzenden Bezirken wie Leibnitz oder Graz-Umgebung vorhanden sind und sich auch immer wieder im Bezirk Deutschlandsberg befinden“, wie Andreas Jaklitsch, Geschäftsführer des Roten Kreuz Steiermark, erklärt.

In Summe stehen damit mehr Einsatzfahrzeuge für Notfälle, aber etwa auch Heimtransporte zur Verfügung: „Das heißt, am LKH in Deutschlandsberg können auch Fahrzeuge, die sich in Graz-Umgebung befinden und zum Beispiel in Richtung Lieboch leer fahren würden, einen Patienten, der in diese Richtung muss, mitnehmen.“

Aufwendige Umstellung

Die Vorlaufzeit für die Umstellung des Notrufes von Deutschlandsberg nach Graz betrug mehr als ein Jahr. Jaklitsch begründet das mit dem enormen technischen Aufwand: Neben den Alarmplänen mussten nämlich auch viele geografische Daten und Besonderheiten des Bezirkes in das EDV-System eingearbeitet werden. „Irgendein Marterl am Wegesrand, ein Supermarkt oder eine Arztadresse, eine markante Kreuzung, an der man jemanden abholen muss“, präzisiert Jaklitsch.

Keine Kündigungen

Mitarbeiter wurden durch die Umstellung keine gekündigt, stattdessen wurden Ressourcen für weitere Einsatzfahrten frei; einige Mitarbeiter aus der Bezirksleitstelle Deutschlandsberg wechselten in die Zentrale nach Graz.

Mittlerweile wurden fast alle Rot-Kreuz-Bezirke auf das neue Rufsystem umgestellt: Derzeit fehlen noch Radkersburg, Murau und Judenburg - sie sollen heuer bzw. nächstes Jahr folgen.

Link: