Steirischen Wäldern droht Borkenkäferplage
Es beginnen spannende Wochen für Waldbesitzer und Förster in der Steiermark: Sie müssen sich auf die Lauer legen - auf der Suche nach Borkenkäfern.
Land Steiermark
Dritte Generation
Die Schädlinge vermehrten sich in der Sommerhitze 2015 und während des milden Winters sprunghaft - in bis zu drei Generationen, sagte Josef Krogger, Forstexperte der Landwirtschaftkammer: „Im Vorjahr hat sich ein sogenannter eiserner Bestand aufgebaut, und wenn es witterungstechnisch möglich ist, bilden diese Käfer auch noch eine dritte Generation. Zusätzlich gibt es noch Geschwisterbruten - wenn die Eltern ein Brutsystem abgeschlossen haben, fliegen die aus und legen wieder ein Brutsystem an.“
Genaue Kontrolle erforderlich
Käfer über Käfer also, die vor allem einer Baumart in der Steiermark zusetzen: den Fichten. Eine Million Hektar Wald bedeckt die Steiermark, bis zu 40 Prozent davon sind Fichten. Entscheidend sei, in den kommenden Tagen und Wochen die Waldbestände genau zu kontrollieren, so Krogger - und im Befallsfall zu handeln: „Wir haben den großen Vorteil: Im Süden des Landes haben die Waldbesitzer relativ kleine Waldflächen - die sind dahinter. Oder anders gesagt: Wir haben viele Waldbesitzer und viele Motorsägen.“
Wald unbedingt von Schadholz befreien
Schadholz müsste unbedingt aus dem Wald und der Reichweite der Käfer entfernt werden, lautete auch der Appell aus dem Büro des zuständigen Landesrates Johann Seitinger (ÖVP): Schon Vorjahr zerstörten Borkenkäfer rund 500.000 Festmeter Holz; werde heuer im Wald nicht aufgeräumt, könne der Schaden noch größer sein. Die Waldbesitzer müssen also handeln und auf einen April hoffen, der mit wechselhaftem Wetter seinem Namen alle Ehre und den Borkenkäfern den Garaus macht.