Kurzarbeit bei voestalpine in Kindberg

Ab Dienstag müssen 800 der 1.050 Mitarbeiter der voestalpine Tubulars in Kindberg in die Kurzarbeit. Grund sei der derzeit niedrige Ölpreis. Die steirische Industriellenvereinigung sieht darin keinen Vorboten für eine neue Wirtschaftskrise.

Die voestalpine Tubulars in Kindberg erzeugt vor allem nahtlose Stahlrohre für die Ölindustrie. Durch den niedrigen Ölpreis seien weltweit aber viele Bohraktivitäten eingestellt worden, wodurch die Auftragslage angespannt sei. Das Unternehmen schickt daher 800 Mitarbeiter in die Kurzarbeit.

Kein Grund zu genereller Sorge

Das Ausmaß der Kurzarbeit soll maximal 40 Prozent der Arbeitszeit betragen, dafür bekommen die Arbeiter 90 Prozent Nettoersatzrate Lohn. Thomas Krautzer von der Industriellenvereinigung Steiermark sieht die Kurzarbeit bei der voestalpine Kindberg nicht unbedingt als negativen Indikator, da der Grund dafür eindeutig auf die schlechte Auftragslage durch den Ölpreis zurückgeführt werden könne.

„Kurzarbeit ist kein billiges Instrument, und Kurzarbeit macht man dann, wenn man die Beschäftigung insgesamt stabilisieren möchte. Das heißt, ein Unternehmen welches Kurzarbeit einsetzt, hat Optimismus nach vorne hin, und dementsprechend würden wir auch davon nicht Sorge ableiten“, so Krautzer.

Konjunktur „momentan nicht hervorragend“

Zurzeit ist in der steirischen Industrie nur ein weiteres Unternehmen von Kurzarbeit betroffen: Breitenfeld Edelstahl im Mürztal, das Stahl für Energieanlagen erzeugt. Laut Krautzer schaffe die Industrie 110.000 Arbeitsplätze in der Steiermark, daher gehe er nicht davon aus, dass in naher Zukunft eine neuerliche Wirtschaftskrise auf steirische Unternehmen zukommt.

„Für uns ist es ein singuläres Ereignis, das von einer spezifischen wirtschaftlichen Situation abgeleitet wird, nämlich die Entwicklung durch den niedrigen Ölpreis. Wir haben keine Indikatoren im Haus, dass sich dadurch eine weitere Entwicklung in der steirischen Industrie ableiten lässt“, fasst Krautzer zusammen.

Laut Krautzer ist die Konjunktur momentan aber nicht hervorragend. Es gebe immer wieder Unternehmen, die Probleme haben. Dem gegenüber stehen aber auch zahlreiche steirische Unternehmen mit einer sehr guten Geschäftslage.

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