FH Joanneum gibt Starthilfe für Chinas Unis

Rund 600 chinesische Unis wollen ihre Curricula auf mehr angewandte Forschung umstellen. Das Know-how dafür kommt von der Grazer FH Joanneum. Am Montag unterzeichente man ein entsprechendes Memorandum in Jiangsu.

Noch bis Donnerstag ist eine Wissenschafts- und Gesundheitsdelegation rund um Landesrat Christopher Drexler (ÖVP) im östlichen China unterwegs und besucht Universitäten sowie örtliche Regierungsvertreter und ein Pflegeheim. Vor allem die FH Joanneum hat ein besonderes strategisches Interesse am Aufbau der Kontakte zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen in China.

Gründung einer chinesisch-österreichischen Uni

Für Günter Riegler, dem kaufmännischen Geschäftsführer der FH, könne die Steiermark einiges an Erfahrung in den Prozess der Umbildung in China einbringen. Das reiche von Mustercurricula bis hin zum Forschungsaustausch in bestimmten Bereichen. Das unterzeichnete Memorandum fixierte die Gründung einer chinesisch-österreichischen Universität für angewandte Wissenschaften. Laut Riegler wolle man sich vor allem beratend einbringen und vielleicht einmal für eine Studierendenaustausch sorgen.

Interesse an China wächst zunehmend

Neben der FH Joanneum befindet sich auch die Universität Graz seit 2010 im Austausch mit China: Am Konfuzius-Institut in Graz wird chinesische Kultur und Sprache gelehrt. Seit 2013 existiert ebenfalls ein ähnliches Institut in Jiangsu.

Und das Interesse der Steirer am chinesischen Raum wachse laut Uni-Graz-Rektorin Christa Neuper beständig. Die bereits bestehende Zusammenarbeit der Fakultät für Rechtswissenschaften mit Universitäten in China soll somit verstärkt werden: Neben Peking will man nun auch mit der East China University of Political Science and Law in Shanghai kooperieren.

„Bedeutender Blick über den Tellerrand“

Für Wissenschaftslandesrat Drexler ist die Zusammenarbeit mit China ein „Blick über den Tellerrand“ und gerade für eine kleine, aber hochentwickelte Region wie die Steiermark von Bedeutung: „Nicht nur der Austausch von Waren und Dienstleistungen, Innovationen und Forschungsergebnissen ist für den zukünftigen Wohlstand und Arbeitsplätze essenziell, sondern auch der Erfahrungsaustausch und das Lernen voneinander.“

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