Steiermark will Know How nach China liefern

Die Steiermark will die Zusammenarbeit mit China im Bereich Wissenschaft und Forschung weiter ausbauen. Deshalb besuchte Wissenschaftslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) mit einer steirischen Delegation die Region um Shanghai.

Während die Wirtschaftskontakte schon sehr gut funktionieren, sollen die Kooperationen zwischen der Steiermark und China jetzt auch im Bereich Wissenschaft und Forschung intensiviert werden. Mehrere Tage lang dauerte die Sondierungsreise der steirischen Delegation.

Delegation in China

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Kooperationen unterzeichnet

Eine der Stationen: Beim Besuch in der mit 80 Millionen Einwohnern zweitgrößten Provinz Jiangsu konnten zahlreiche Kooperationen im Bereich Wissenschaft, Forschung und Pflege abgeschlossen werden. So ist im chinesischen Bildungssystem der Bereich der Fachhochschulen gerade im Aufbau.

FH Joanneum als Geburtshelfer

Die steirische FH Joanneum könnte da ein Geburtshelfer sein. „China hat ein großes Potenzial an Hochschulen, die auch in Entwicklung sind, sehr stark technisch orientiert. Da können wir einen guten Austausch anstreben. Wir haben gehört, dass von den 3.000 Hochschulen in China rund 600 in Fachhochschulen umgewandelt werden. Da können wir Know How transortieren“, sagte Karl-Peter Pfeiffer, Rektor der FH Joanneum. Eine entsprechende Vereinbarung wurde beim Besuch der Universität Jiangsu - einer Uni mit 40.000 Studenten - unterzeichnet.

Unis arbeiten zusammen

Sehr wichtig ist beiden Seiten auch der Austausch von Studierenden und Lehrenden. Ein Punkt, den auch die Grazer Universität mit ihren Partnerhochschulen in China weiter vorantreiben möchte. So wird nicht nur am Konfuzius-Institut in Graz die chinsesische Sprache und Kultur gelehrt, sondern vice versa auch an der Uni Jiangsu in Kooperation mit der Karl-Franzens-Uni Deutsch.

Austausch in beide Richtungen

Eine Zusammenarbeit, die sich gut entwickelt hat, jetzt aber weiter vertieft werden soll. „Ich denke, dass wir sehr viele Personen ansprechen mit Veranstaltungen und Kursen. Auch die Zusammenarbeit mit Schulen und der Wirtschaft funktioniert. Der Austausch in beide Richtungen wird laufend verbessert, den Studierendenaustausch können wir noch verbessern“, so Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität.

Delegation in China

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Reihe von Gemeinsamkeiten

Der Vize-Gouverneur von Jiangsu, immerhin für 80 Millionen Einwohner zuständig, nahm sich mehr als zwei Stunden für ein Treffen Zeit. Auch bei diesem Treffen kam man überein, die Kooperationen auszubauen.

„Es gibt eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit der Provinz Jiangsu. Die Steiermark ist das Forschungsbundesland Nummer eins, und daran sind auch unserer chinesischen Partner interessiert“, so Landesrat Drexler. „Es geht weniger um Export im klassischen Sinn, es geht um Zusammenarbeit. Es gibt auch gute Kooperationsmöglichkeiten für die steirische Industrie.“

Pflege-Wissen für Chinas Altenheime

Bei den Gesprächen in Shanghai ging es aber auch um das Thema Pflege. Die älter werdende Gesellschaft stellt vor allem die Stadtregierung der 24 Millionen Einwohner-Stadt Shanghai vor große Herausforderungen. Die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) sollen bei der Altenpflege in China eine bedeutende Rolle einnehmen: Zwei chinesische Universitäten unterschrieben mit dem GGZ Vereinbarungen zur Zusammenarbeit - mehr dazu in China will von Graz die Altenpflege lernen.