Rot-Kreuz-Helfer zurück von Flüchtlingseinsatz

Das Rote Kreuz Steiermark hat vor vier Wochen zwei Flüchtlingshelfer nach Griechenland geschickt, um die Hygienezustände in den Lagern zu verbessern. Wieder daheim, berichten diese von teils erschreckenden Zuständen.

Seitdem die griechisch-mazedonische Grenze in Idomeni geschlossen und die Balkanroute damit „dicht“ ist, halten sich zigtausende Flüchtlinge in Griechenland auf. Wie viele es genau sind, weiß niemand genau. Das Rote Kreuz spricht von mehr als 50.000 Menschen.

Vier Wochen lang waren auch zwei steirische Rot-Kreuz-Helfer in Griechenland im Einsatz, um in Lagern an der Verbesserung der hygienischen Bedingungen mitzuarbeiten - mehr dazu in Internationale Flüchtlingshilfe: Steirer im Einsatz (14.03.2016). Nun sind Christina Berger und Alexander Kampfer aus Griechenland zurückgekehrt und berichten von erschreckenden Zuständen. Die Strapazen der vergangenen Wochen kann man ihnen ansehen.

Versuch, die hygiensichen Bedingungen zu verbessern

Vor allem psychisch war der Hilfseinsatz fordernd. Die beiden haben gemeinsam mit britischen Helfern in zwei Flüchtlings-Camps im Norden Griechenlands gearbeitet, erzählt Alexander Kampfer: „Die nächstgrößere Stadt ist Thessaloniki und wir waren nördlich davon. Cirka 20 Minuten von der mazedonischen Grenze entfernt.“

Kampfer und Berger

Rotes Kreuz Steiermark

Alexander Kampfer und Christina Berger vor ihrem Hilfseinsatz in Griechenland.

Die Camps liegen in Nea Kavala und Cherso. Jeweils 4000 Flüchtlinge müssen hier im Moment ausharren. Der Großteil der Menschen sei sehr gebildet, vor allem viele Familien mit Kindern seien dort. Die steirischen Rot-Kreuz-Helfer haben versucht, die hygienischen Bedingungen zu verbessern, wie Kampfer erklärt: „Wir haben sie halt dazu animiert, die Umgebung sauber zu halten. Dann haben wir eine Hand-Washing-Kampagne gemacht und Schriftzüge auf Klos.“

„Da steht ein Zelt neben dem anderen“

So setzten sie primär Maßnahmen, die wichtig seien, um Krankheiten zu vermeiden. Aber generell sei die Situation teilweise erschreckend, beschreibt der 28-Jährige: „Da steht ein Zelt neben dem anderen. Sie haben jetzt vorige Woche Betten bekommen. Aber die sieben Wochen davor - seitdem das Camp offen ist - haben sie auf dem Boden auf Decken geschlafen. Wirklich einfach. Die Stimmung ist sehr intensiv. Die Menschen versuchen, jede Nachricht zu bekommen, was nicht immer einfach ist, weil auch sehr viele Gerüchte entstehen.“

Und natürlich viele hoffen, dass es doch noch einen Weg nach Norden und damit weiter in Richtung Mitteleuropa gibt. Doch der ist momentan noch immer zu.

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