Grazerin überlebte Beben in Ecuador

Die Grazerin Michaela Meindl hat das schwere Erdbeben in Ecuador miterlebt. Die 19-jährige arbeitet freiwillig an einem Kinderhilfsprojekt der Don-Bosco-Hilfe mit und schilderte wenige Tage nach dem Beben die Not im Land.

Michaela Meindl war vom Erdbeben bei einem Ausflug überrascht worden, in Canoa, in dessen Nähe auch das Epizentrum des Bebens war: „Als das Beben begann, waren wir gerade am Strand. Wir haben am Anfang überhaupt nichts verstanden und haben zuerst gedacht, dass die Kinder an unserem Baumstamm rütteln und sind dann draufgekommen: das sind nicht die Kinder.“

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Hilfsprojekt Don Bosco

Meindl: „Wir haben am Anfang überhaupt nichts verstanden“

Menschen fielen zu Boden

Alles rundherum habe sich bewegt, die Menschen seien hingefallen, schildert Meindl die Situation während des Bebens. Erst als die Erde wieder zu Beben aufhörte, trauten sich die junge Frau und ihre Begleiter wieder aufzustehen und sahen das erste das Ausmaß der Katastrophe in Canoa: „Das Dorf hat es schon sehr stark erwischt, es ist auch ziemlich zerstört, viele Häuser eingefallen, die ganzen Straßen waren aufgesprungen.“ Rettungen habe sie trotz zahlreicher Verletzter aber kaum gesehen, sagt Meindl, da die Kräfte in ganz Ecuador im Einsatz waren.

Gegenüber Radio Steiermark schilderte Michaela Meindl ihre Erlebnisse:

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Vor Tsunami geflüchtet

Durch das Erdbeben war auch die Gefahr eines Tsunamis enorm, weshalb Meindl und die Gruppe, mit der sie unterwegs war, Schutz in höheren Lagen suchte: „Wir sind dann mit den ganzen Leuten auf einen Berg geflüchtet, das hat sich dann aufgeteilt auf die Hügel rundherum, weil große Angst vor einem Tsunami war. Wir haben dann gemeinsam mit einigen Leuten auf einem Berg oben geschlafen und haben dort dann auch ein Feuer gehabt.“

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Hilfsprojekt Don Bosco

Gemeinsam mit einer Gruppe flüchtete die Grazerin auf einen Hügel

Aufruf zu Spenden

Die Grazerin konnte sich erst am nächsten Tag auf den Weg zurück an jenen Ort machen, wo sie auch für ein Kinderhilfsprojekt arbeitet. Und das will sie auch weiterhin tun - bis August will sie in Ecuador bleiben. Allerdings ruft Meindl dazu auf, für Hilfsprojekte in der Region zu spenden, da es im Moment am Allernötigsten fehle, wie sie sagt.

Bei dem Beben mit der Stärke von 7,8 sind mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen, tausende wurden verletzt, ebenso viele werden noch vermisst - mehr dazu in Noch 1.700 Vermisste nach Erdbeben in Ecuador (news.ORF.at, 19.4.2016).