Grüne: Frutura-Glashäuser „Anschlag auf Region“

Seit Anfang Mai ist der erste Teil des Frutura-Glashausprojekts in Bad Blumau in Betrieb - jetzt machen die Grünen gegen den Vollausbau mobil: Es sei ein „Anschlag auf die Kleinbauern und den Tourismus der Region“, heißt es.

Seit einigen Wochen gedeihen in den Frutura-Glashäusern in Bad Blumau die ersten Tomaten- und Paprikapflänzchen - mehr dazu in Startschuss für Frutura-Glashausprojekt (3.5.2016) -, bei den Grünen wächst unterdessen der Unmut über das Millionen-Projekt.

Frutura Glashausprojekt

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„Eine Watsch’n ins Gesicht“

Christiane Brunner, Grüne Umweltsprecherin, und Wolfgang Pirklhuber, Grüner Landwirtschaftssprecher im Parlament, sagten am Freitag bei einer Pressekonferenz in Bad Blumau, dass das Projekt ein gewaltiger Imageschaden für die Region sei. „Wenn der Vollausbau mit 25 und mehr Hektar droht, dann ist das für eine kleine Landgemeinde und für die gesamte Region ein klassischer Industriesektor, und das ist für jemanden, der hier Urlaub macht, eine Watsch’n ins Gesicht“, so Pirklhuber.

Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert

Auch für die Kleinbauern der Region sei das Projekt eine Bedrohung: Derzeit gibt es auf 4,3 Hektar Bio-Anbau, geplant ist aber auch konventioneller Anbau auf weiteren etwa 20 Hektar. Und schließlich sei auch die Umwelt gefährdet, so Christiane Brunner: „Für das Wasser etwa laufen vier getrennte Verfahren - das ist unserer Ansicht nach bei so einem großen Projekt nicht in Ordnung. Das legt für uns nahe, dass hier unbedingt eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu machen wäre.“

Karl Semmler, Christiane Brunner und Wolfgang Pirklhuber

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Karl Semmler, Christiane Brunner und Wolfgang Pirklhuber

Bürgerinitiative kämpft gegen Vollausbau

Die Grünen wollen nun kommende Woche eine parlamentarische Anfrage stellen. Sie unterstützen auch die Bürgerinitiative, die seit vier Jahren gegen das Projekt kämpft und jetzt jedenfalls den Vollausbau verhindern will. Deren Sprecher Karl Semmler sagte am Freitag: „Wir sind aber auch Realisten, wir wissen, dass wir gegen das Gesamtprojekt nicht mehr ankämpfen können. Unser Alternativvorschlag, den wir bei Spar, Frutura und der Stadtgemeinde Fürstenfeld eingebracht haben, lautet: Sie sollen diese sechs Hektar fertigstellen, aber sich damit dann abfinden.“

Gespräche wurden geführt, so Semmler, Antworten habe er noch keine bekommen, dafür aber von den Grünen 20.000 Euro für den Kampf gegen die Glashäuser - das sei ein Tropfen auf einen nach wie vor heißen Stein.

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