Tierschützer werfen Schlachthof Tierquälerei vor

Wenige Monate, nachdem Tierschützer acht Schlachthöfe wegen Tierquälerei angezeigt haben, werden erneut Vorwürfe laut: Einem Stier soll mehrfach ins Auge gestochen worden sein. Der Schlachthof-Betreiber bestreitet den Vorwurf.

Erst vor wenigen Monaten wurden acht steirische Schlachthöfe wegen Tierquälerei angezeigt - mehr dazu in Missstände: Tierschützer zeigen Schlachthöfe an (17.11.2015) -, und der nunmehrige Fall soll sich in einem der damals angezeigten Betriebe ereignet haben.

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Mit versteckter Kamera aufgenommen

Ein Mann versucht, einen Stier mit einem Stock durch eine Tür zu treiben und sticht dabei anscheinend mehrfach in Richtung Auge.

„Klar gegen die Schlachthofverordnung“

Beim Verein gegen Tierfabriken (VgT) heißt es, man habe das Video zugespielt bekommen, Jochen Krieger vom VgT spricht von Tierquälerei: „Man sieht ganz klar die Misshandlung des Rindes, wie eben dieser Mitarbeiter dem Tier in die Augen sticht, und das ist ganz klar gegen die Schlachthofverordnung, denn Tiere dürfen nur geleitet werden, und es darf keine Gewalt angewendet werden.“

Schlachthof-Betreiber: „Betäubungsanlage verstellt“

Hans-Peter Ramsauer, der Betreiber des betroffenen Schlachthofs, sagte in einer Reaktion gegenüber dem ORF Steiermark, dass zwar im Vorjahr Fehler passiert seien, die habe man allerdings abgestellt.

Zudem hätten Unbekannte erst vor wenigen Tagen bei ihm eingebrochen und nicht nur Kameras installiert, sondern auch die Betäubungsanlage verstellt - absichtlich, wie Ramsauer glaubt: „Es geht ihnen ja nicht um den Tierschutz, sondern darum, das Bild zu erfinden, dass wir die Tiere quälen. Dazu haben sie eine Kamera über der Gondel installiert, damit man sieht, wie die Tiere leiden, aber sie haben die ganze Betäubung umgestellt. Wir haben das angezeigt, es ist alles bei der Polizei“, so der Schlachthof-Betreiber.

Die Tierschützer plädieren in diesem Zusammenhang für eine gesetzlich vorgeschriebene Videoüberwachung.

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