Großangelegter Steuerbetrug aufgeflogen

Ein Betrug, bei dem Abgaben in der Höhe von 4,6 Millionen Euro hinterzogen wurden, ist aufgeflogen: Ein selbsternannter Steuerexperte soll in der Steuererklärung seiner Kunden nie getätigte Sonderausgaben geltend gemacht haben.

In mindestens 3.572 Fällen soll der selbsternannte Steuerexperte - er stammt aus Wien - im Zuge von Arbeitnehmerveranlagungen Steuerminderungen erwirkt haben - und zwar mittels gefälschten Arztrechnungen und Belegen, etwa für Zahnimplantate, Versicherungszahlungen oder Spenden, die nie getätigt wurden: Laut Finanzministerium sollen so rund 4,6 Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden seien - mehr dazu in 4,6 Mio. Euro Steuern hinterzogen (wien.ORF.at).

Ermittlungen seit 2014

Erstmals aufgeflogen war der Betrug Ende 2014 bei einer Schwerpunktkontrolle: Eine E-Mailadresse, über die die gefälschten Rechnungen ans Finanzamt geschickt wurden, führte schließlich zum Hauptverdächtigen. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Abgabenhinterziehung, aber auch wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs, Geldwäsche und Erpressung.

Der Kundenkreis des Verdächtigen erstreckt sich bis in die Steiermark, laut Ministerium sollen 880 Abgabepflichtige dazu zählen. Ihre Veranlagungen werden derzeit von einer eigenen Sonderkommission bis zu zehn Jahre zurücküberprüft.

Kunden erwartet hohe Geldstrafe

Die betroffenen Steuerzahler müssen nicht nur die erschlichene Abgabengutschrift zurückzahlen, sondern auch mit saftigen Geldstrafen rechnen, die bis zum Zweifachen dieser Gutschrift reichen können. Strafmilderung gebe es laut Ministerium nur bei Selbstanzeige, und auch nur dann, wenn noch keine Prüfung durch das Finanzamt läuft.