Flexiblere Arbeitszeiten für mehr Branchen

Ab Juli gelten in mehreren Branchen der Industrie flexiblere Arbeitszeiten. Metaller und Gewerkschafter einigten sich bereits auf die sogenannte „Arbeitszeitflexibilisierung“, ab Juli gilt sie auch in der Fahrzeugindustrie und den Sparten Bergwerk und Stahl.

Das Modell der flexibleren Arbeitszeiten wird auf weitere Branchen ausgeweitet. Mitarbeiter die in den betroffenen Sparten tätig sind erhalten sogenannte Zeitkonten. Ist viel zu tun, arbeiten sie mehr als 40 Stunden, ist wenig zu tun, bauen sie die zuvor angesammelten Mehrstunden ab. Diese Forderung der Wirtschaft ist altbekannt und wurde mittlerweile auch umgesetzt.

Andere Anforderungen, andere Arbeitszeiten

Mit der Einigung der Sozialpartner bei den Metallern wurde ein erster Schritt in diese Richtung gesetzt, nun folgen weitere Sparten. Auch in den Bereichen Bergwerke, Stahl und Fahrzeugindustrie ist es ab 1. Juli möglich, Mitarbeiter in der Produktion so einzuteilen wie es die Auftragslage der Firmen verlangt, sagte der Obmann der Sparte Fahrtzeugindustrie in der Wirtschaftskammer Steiermark (WK), Hans-Jörg Tutner: „Wir befinden uns ja - wie alle anderen Bereiche der Industrie - in einem immer spannender werdenden, globalen Wettbewerb, wo die Anforderungen der Kunden eine gewisse Flexibilität fordern und mit diesem Instrument der Bandbreite können wir modern und den Ansprüchen entsprechend reagieren.“

WK fordert Ausdehnung auf weitere Sparten

Geht es nach der Wirtschaft werden die genannten Sparten aber nicht die einzigen bleiben, in denen Mitarbeiter künftig Zeitkonten haben, die jährlich abgerechnet werden, sagte Karl-Heinz Dernoschegg von der Wirtschaftskammer Steiermark, er sprach sich für flexible Lösungen für weite Teile der Wirtschaft aus: „Ganz egal ob klein oder groß, im Bereich KFZ, der chemischen Industrie, der Papierindustrie, aber natürlich auch im Gewerbe, im Baubereich, wenn eine Baustelle fertig werden muss oder wenn ein Auftrag abgearbeitet werden muss, dann will die Firma, dass dieser Auftrag rechtzeitig fertig wird und der Kunde zufrieden ist.“

Dernoschegg geht davon aus, dass die genannten Sparten in den kommenden Wochen bei den Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst über derartige Arbeitszeitflexibilisierungen verhandeln werden.

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