Alles ruhig beim Grenzmanagement Spielfeld

Am Freitag ist am Brenner das neue Grenzmanagement präsentiert worden. Das Grenzmanagement am steirischen Grenzübergang Spielfeld ist unterdessen seit Anfang März mehr oder weniger verwaist.

Im Herbst des vergangenen Jahres wollten täglich bis zu 6.000 Flüchtlinge über Spielfeld nach Österreich einreisen - Dutzende Einsatzkräfte standen am Rande ihrer Belastbarkeit und versuchten, gemeinsam mit den Rettungsorganisationen und beispielweise der Caritas den Ansturm der Flüchtlinge zu bewältigen.

Keine Flüchtlinge seit März

Zur Zeit herrscht am Bundesstraßengrenzübergang Spielfeld schon fast gespenstische Ruhe: Polizisten führen Grenzkontrollen durch, kontrollieren fallweise die Personalien - von Flüchtlingen ist - seit Mazedonien am 6. März die Westbalkanroute geschlossen hat - in Spielfeld fast nichts mehr zu sehen. Das bestätigt auch Leo Josefus von der Landespolizeidirektion Steiermark: „Ja, das ist richtig. Seit 6. März ist eigentlich kein Flüchtling über die Grenze nach Spielfeld gekommen. Es hat vereinzelt Personen gegeben, die sich in ärztliche Behandlung gegeben haben, aber der große Run war mit 6. März vorbei.“

Leeres Zelt in Spielfeld

ORF.at

An den Flüchtlingsansturm, der bis März die Einsatzkräfte gefordert hat, erinnern nur sieben Großraumzelte, in denen bei Bedarf bis zu 4.000 Menschen übernachten könnten, sowie die 24 Kontrollcontainer des Grenzmanagements - theoretisch könnten täglich bis zu 10.000 Flüchtlinge registriert bzw. abgefertigt werden.

Jederzeit bereit

Da derzeit aber keine Flüchtlinge ankommen, kann man auch die Polizisten, die im Rahmen des Grenzmanagements ihren Dienst versehen, an einer Hand abzählen: „Wir reagieren auch situationsabhängig. Momentan sind keine Flüchtlinge da, das ist Faktum, das ist so, und wir sind natürlich personell auch runtergegangen bis aufs Minimum, wenn man es so bezeichnen kann. Das heißt, ein ordnungemäßer Dienstbetrieb ist noch möglich - es wird zum Beispiel an der B67 noch kontrolliert - aber wir sind innerhalb von Stunden bereit, wieder loszufahren, wenn es die Situation verlangt“, so Josefus.

Aus diesem Grund werden die steirischen Polizisten von Kollegen am Balkan oder auch von Nachrichtendiensten mit Informationen versorgt, um dementsprechend schnell reagieren zu können. Während der Bundesstraßen- und auch der Autobahngrenzübergang von der Polizei kontrolliert wird, versehen entlang der grünen Grenze Soldaten des Bundesheeres ihren Dienst, derzeit aber auch ohne Vorkomnisse.

Fertiges „Grenzmanagement“ auf dem Brenner

Auch am Brenner blieb der lange befürchtete Flüchtlingsandrang bislang aus. Dennoch wurde an der Infrastruktur zum sogenannten Grenzmanagement weitergebaut. Am Freitag wurden die fertigen Arbeiten Journalisten präsentiert - mehr dazu in Fertiges „Grenzmanagement“ auf dem Brenner (tirol.ORF.at).