Wieder heftige Unwetter

Die Unwetter und Murenabgänge halten die steirischen Feuerwehren weiter auf Trab. Auch in der Nacht auf Dienstag wurden wieder mehrere Straßen durch Murenabgänge verlegt.

Betroffen waren vor allem die Bezirke Murau und Bruck-Mürzzuschlag: In Mariahof, in Neumarkt in Steiermark und Scheifling waren die B317 und die L513 nach Murenabgängen erschwert passierbar. In St. Lorenzen bei Scheifling trat der Bach entlang der Schrattenbergstraße über die Ufer und überflutete die Schrattenbergstraße und in weiterer Folge die Königheimer Straße - durch das mitgerissene Geröll wurden die Straßen unpassierbar. Weiters wurden zwei Einfamilienhäuser überschwemmt und eine Hauszufahrt unterspült und weggerissen; Personen kamen aber nicht zu Schaden.

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In Pogusch blockierte eine Mure die L123, und in Stanz im Mürztal trat der Stanzbach an mehreren Stellen über die Ufer - die L114 wurde überschwemmt und musste für etwa zwei Stunden gesperrt werden. Auch hier wurde niemand verletzt.

Fast 100 Einsätze

Laut Einsatzleitsystem der Feuerwehr-Landesleitzentrale in Lebring wurden in der Nacht auf Dienstag 96 Einsätze registriert - diese gliedern sich in acht Brand- und 88 technische Einsätze, von Letzteren waren 78 unwetterbedingt -, zu denen 55 Wehren alarmiert wurden. Rund 380 Feuerwehrmänner und -frauen standen im Einsatz.

Murenabgänge in Pernegg

Schon in der Nacht auf Montag hatten mehrere Muren zwischen Mixnitz und Breitenau am Hochlantsch fast gleichzeitig die Fahrbahn der L104 verschüttet. Vier Autos wurden erfasst und teilweise verschüttet - die insgesamt acht Insassen konnten von den Feuerwehren Breitenau am Hochlantsch und Mixnitz unversehrt aus ihren Fahrzeugen gerettet werden.

Die Gleise der Betriebsbahn zum Werk der Veitsch Radex waren zum Teil meterhoch verschüttet. Breitenau am Hochlantsch war für mehrere Stunden ohne Strom; auch ein Bauernhof musste evakuiert werden, die Bewohner konnten gegen Mittag wieder zurück.

L104 mindestens bis Mittwoch gesperrt

Die L104 bleibt noch mindestens bis einschließlich Mittwoch gesperrt: „Der Geologe hat bei der Erkundung der Schadensstellen festgestellt, dass hinter einer bereits abgegangenen Mure noch etliches Material lauert, das sich bei neuerlichem Regen in Bewegung setzen könnte“, so Bürgermeisterin Eva Schmidinger (ÖVP) am Dienstag. In der Nacht auf Dienstag habe es zum Glück keine weiteren Regengüsse gegeben.

Feuerwehren seit Monaten im Dauereinsatz

Die Feuerwehren arbeiten mittlerweile fast jede Nacht auf Hochtouren: Vor allem im Juli zog beinahe täglich ein Unwetter über die Steiermark hinweg, und auch wenn noch keine genauen Zahlen vorliegen - so viele Einsätze wie in diesem Jahr hatten die steirischen Feuerwehren schon lange nicht.

„Es hat an und für sich schon Ende April angefangen, wenn man sich erinnert an diesen plötzlichen Wintereinbruch. Das hat sich dann in den Mai, Juni und auch in den Juli weitergezogen, mit Starkregen, mit Sturmböen, mit Hagel und Blitzschlag, und man könnte überspitzt sagen, dass die steirischen Feuerwehren vor allem in den letzten Tagen fast jede Nacht im Einsatz waren“, sagt Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband.

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Für die rund 50.000 Feuerwehrmitglieder in der Steiermark, die praktisch ständig und freiwillig in Bereitschaft stehen, ist dezeit noch keine Ruhepause in Sicht: Erst zum Wochenende hin wird eine Wetterberuhigung vorausgesagt - mehr dazu in wetter.ORF.at.

200 Unwettereinsätze in Niederösterreich

Heftige Unwetter sorgten Montagnacht auch in Niederösterreich für Dauereinsätze der Feuerwehren. Die Bezirksalarmzentrale der Feuerwehr in St. Pölten sprach von mehr als 200 Einsatzorten. Großteils wurden Keller und Straßen überflutet - mehr dazu in 200 Unwettereinsätze für Feuerwehren (noe.ORF.at).