Hochwasser-App soll rechtzeitig warnen

In der Steiermark gibt es 145 Rückhaltebecken, 50 weitere Projekte sind in Planung. Daneben arbeitet das Land derzeit mit der TU Graz an einer neuen Unwetter-App, die jeden Einzelnen rechtzeitig warnen soll.

Die Unwetterschäden hätten in den vergangenen Tagen weitaus schlimmer ausfallen können - bestehende Schutzmaßnahmen haben das aber verhindert. Weitere Schutzprojekte sind bereits in Arbeit - mehr dazu in Unwetter: Hochwasserschutz greift.

SimpliFlow Handy App

ORF

Die App soll jeden einzelnen Bürger vor einem drohenden Hochwasser warnen können

Punktgenaue Warnungen

Schon jetzt werden die Pegel der großen steirischen Flüsse wie Mur, Mürz oder Enns minütlich erfasst. Basierend auf diesen Daten, verknüpft mit den meteorologischen Vorhersagen und gemessenen Niederschlagsmengen, soll künftig jeder einzelne Bürger davor gewarnt werden, wenn sein Haus oder seine Wohnung von Hochwasser bedroht ist.

„Wir sind ja jetzt schon so weit, dass wir zum Beispiel Feuerwehren alarmieren können, damit sie wissen, dass es entlang des Flusses zu entsprechenden Anstiegen in der Höhe x oder y kommt, aber das ist mir zu wenig - ich möchte haben, dass der einzelne Bürger über eine App die Warnung am Handy hat“, sagt der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Enorme Datenmengen zu verarbeiten

Schon seit drei Jahren sind die Wasserabteilung des Landes, Joanneum Research und die TU Graz mit der Entwicklung dieser App beschäftigt - aufgrund der vielen notwendigen Datenmengen eine enorme Herausforderung, mittlerweile sei man aber in der Endphase, sagt Seitinger: „Das Problem ist, dass wir ja jede Höhenschicht eines jeden Hauses und im Gesamtkontext zur Gesamtwassermenge rechnen müssen, und das ist natürlich die große Herausforderung. Wir brauchen dann natürlich auch noch eine persönliche Zustimmung - da geht es ja um Datenmaterialien - aber das Angebot werden wir unseren Bürgern in hoffentlich einem Jahr geben können.“

Jeder einzelne soll schneller reagieren können

Das Land will damit in Sachen Hochwasserschutz verstärkt auch auf die Eigenverantwortung jedes einzelnen Hausbesitzers setzen, der durch die App schneller reagieren kann, „was man da noch retten kann aus seinem Keller, aus seinem Haus, an Sachgütern, aber auch an Menschlichem, was da an Not dahinter steckt - das ist tatsächlich ein Megaprojekt, das wir mit Stolz herzeigen werden können“. Mittelfristig soll die Hochwasser-App daher nicht nur in der Steiermark zur Anwendung kommen, sondern laut Seitinger auch international vermarktet werden.

Links: