Neuer Superior für Wallfahrtsort Mariazell

Der Wallfahrtsort Mariazell bekommt einen neuen Superior: Pater Karl Schauer legt mit 1. Oktober sein Amt nieder. Auf ihn folgt der bisherige Mariazeller Pfarrer Michael Staberl. Schauer wechselt in die Diözese Eisenstadt.

Der Wallfahrtsort Mariazell gehört zum Benediktinerstift St. Lambrecht. Das Stift kündigte am Dienstag umfassende Personalveränderungen an – eine davon ist die Ablöse von Pater Karl Schauer als Superior.

Amtsübergabe mit Oktober

Er wolle „nach fast 25 Jahren die Aufgabe des Superiors von Mariazell in jüngere Hände übergeben“, hieß es in einer Aussendung des steirischen Benediktinerstifts St. Lambrecht. Der Nachfolger des 60-Jährigen wird der bisherige Mariazeller Pfarrer, der 45 Jahre alte Michael Staberl. Staberl wird das Amt mit 1. Oktober übernehmen.

Pater Michael Staberl

Franz Fink/Landesfeuerwehrverband Steiermark

Pater Michael Staberl übernimmt das Amt des Superiors von Mariazell.

Theologe statt Elektroniker geworden

Staberl wurde in Mariazell geboren und war hier zunächst auch zur Schule gegangen: „Ich bin in Mariazell aufgewachsen, der Weg meiner Heimat zur Basilika waren fünf Minuten. Also ich kenne Mariazell eigentlich schon so lange ich mich erinnern kann.“ Nach dem Pflichtschulabschluss in Mariazell besuchte Michael Staberl die HTL für Nachrichtentechnik und Elektronik in St. Pölten, entschied sich dann aber doch anders: „Ich bin diesen technischen Weg dann nicht weiter gegangen sondern habe begonnen, in St. Pölten Theologie zu studieren und habe das dort auch mit dem Magisterium abgeschlossen.“

1996 folgte der Eintritt in das Stift St. Lambrecht, später ein Doktoratsstudium in Wien. Im Rahmen seiner Dissertation beschäftigte sich Michael Staberl intensiv mit der Geschichte des Wallfahrtsortes Mariazell: „In St. Lambrecht bin ich 2001 dann auch zum Priester geweiht worden und war dann drei Jahre Kaplan in St. Lambrecht. Und schon 2004 bin ich Pfarrer von Mariazell geworden. Und so kenne ich natürlich auch den Betrieb von Mariazell.“

Mariazell als Begegnungsort erhalten

Und so will Staberl den Wallfahrtsort als Begegnungsort von Menschen aus aller Welt erhalten: „Ich glaube, dass es einfach darum geht, für die Menschen, die als Wallfahrer und Pilger nach Mariazell kommen, da zu sein, sich auf diese Menschen einzustellen, und es auch zu ermöglichen, wie es auch mein Vorgänger immer gemacht hat, dass sich Menschen auch unterschiedlicher Sprachen und Nationen in Mariazell begegnen können. Dass Mariazell ein Ort des Friedens ist und ein Ort, der seine Strahlkraft behält.“

Schon jetzt würde ihn auch das Thema Flüchtlinge unmittelbar betreffen, sagt Michael Staberl."Gerade in der Pfarre Mariazell haben wir auch 62 Asylwerber, die in Mariazell leben. Und da gibt es auch von Seiten der Pfarre Kontakte und Bemühungen, diese Menschen zu integrieren und Brücken zu schlagen." Den Wechsel an der Spitze von Mariazell sieht Michael Staberl, der auch als Landesfeuerwehrkurat tätig ist, als fließenden Prozess.

Schauer wechselt nach Eisenstadt

Der St. Lambrechter Abt Benedikt Plank dankte im Namen des Konvents von St. Lambrecht Schauer indessen für „die intensiven Jahre seines Dienstes“ sowie die „gewaltige Aufbauarbeit in spiritueller, völkerverbindender und baulicher Hinsicht“. Schauer werde künftig in der Diözese Eisenstadt tätig sein, „da durch die lebendige Wallfahrtstradition der Burgenländer nach Mariazell eine enge Beziehung zu vielen Menschen und Pfarren dieser Diözese gewachsen“ sei.

Änderungen gibt es auch in den Pfarren des Stiftes Lambrecht. Neuer Pfarrer im Pfarrverband Mariazell-Grußwerk wird Pater Christoph Pecolt. Zusammen mit Pfarrer Pater Alois Hofer wird er sich auch um die Seelsorge im Verband kümmern.

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