Massiver Anstieg bei Hasspostings

2015 hat es einen enormen Anstieg bei Hasspostings gegeben - das geht aus dem am Mittwoch präsentierten steirischen Antidiskriminierungsbericht hervor. Prinzipiell verzeichne die Antidiskriminierungsstelle einen Zulauf an Anfragen.

Computer Bildschirme und Hand

APA / Jana Pape

Hasspostings sind im Jahr 2015 um das Dreifache gestiegen

Ob Altersdiskriminierung, Diskriminierung aufgrund von Behinderung oder Postings im Internet: Die Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark sind im Jahr 2015 stark angestiegen. Insgesamt sind 711 Anfragen gestellt worden, das bedeutet einen Anstieg von knapp 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2014.

Diskriminierung im Netz: 124 Anträge

Dabei ging es vor allem um Diskriminierung im Internet - hier gab es 124 Anträge. Das sind dreimal so viele Anfragen wie noch im Jahr 2014. Fast die Hälfte dieser sogenannten Hasspostings hatte einen religiösen, einen islamophoben Hintergrund und war mit dem Thema Flucht verbunden. Diese Postings werden laut der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Daniela Grabovac, auch angezeigt, wenn der Inhalt strafrechtlich relevant ist.

28 Prozent: Diskriminierung im Öffentlichen Raum

28 Prozent der Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle haben sich jedoch auf Diskriminierung im Öffentlichen Raum bezogen. Die Betroffenen wurden beleidigt, beschimpft oder bedroht. Auslöser dafür sind beispielsweise eine andere Hautfarbe, ein Kopftuch oder schlechte Sprachkenntnisse der betroffenen Person.

Stadtrat Kurt Hohensinner, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Daniela Grabovac und Landesrätin Doris Kampus

Büro Landesrätin Mag. Doris Kampus

Stadtrat Kurt Hohensinner, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Daniela Grabovac und Landesrätin Doris Kampus bei der Präsentation des aktuellen Antidiskriminierungsberichts

Die zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) fordert unter dem Motto „Hinschauen und nicht wegschauen“ mehr Zivilcourage und - wie auch Grabovac - eine bessere rechtliche Handhabe beim Thema Diskriminierung. Denn „es ist sehr unzufriedenstellend, wenn nichts passiert“, weil keine Konsequenzen möglich seien, so Kampus.

Klarnamenpflicht in Internetforen gefordert

Der Grazer Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) ist sicher, dass Diskriminierung jeden treffen könne und nicht einfach hingenommen werden dürfe. Er fordert daher die Klarnamenpflicht in Internetforen: „All jene, die posten möchten, sollen das können - aber dann soll man das auch mit dem echten Namen machen“, so Hohensinner.

Link: