Rotes Kreuz fordert Erste Hilfe als Schulfach

Am Samstag ist Welttag der Ersten Hilfe. 69 Prozent der Österreicher sprechen sich für verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse aus. Das heimische Rote Kreuz sieht das jedoch skeptisch, schlägt aber Erste Hilfe als Schulfach vor.

Kurz vor Schulbeginn sorgt dieses Ansuchen für Aufsehen: Immerhin habe man in der Steiermark bereits mehr als 1.000 Jugendliche beim Roten Kreuz, die in Erster Hilfe ausgebildet seien oder entsprechende Kurse besuchen würden.

Für Andreas Jaklitsch, den Landesgeschäftsführer des steirischen Roten Kreuzes, ist Erste Hilfe als verpflichtendes Schulfach deshalb der nächste Schritt: „Ja, wir arbeiten daran, Erste-Hilfe-Kurse oder eine Erste-Hilfe-Ausbildung in die Schulen zu bekommen. Wir glauben, es wäre ganz ganz wichtig, das auch als Schulfach zu etablieren.“

Großteil der Unfälle passiert zu Hause

Denn Jaklitsch ist davon überzeugt: „Damit wären unsere Jugendlichen im Bereich der Ersten Hilfe perfekt ausgebildet und würden das im Erwachsenenleben weitertragen. Wenn man bedenkt, dass 70 Prozent der Unfälle zu Hause passieren, ist es doppelt gut, weil auch der Jugendliche im heimischen Umfeld da ist und mithelfen kann.“

In der Steiermark besuchten im Vorjahr etwa 35.000 bis 40.000 Personen einen Erste-Hilfe-Kurs, „klassische für den Führerschein bis hin zu Säuglings- und Kindernotfallkursen. Aber auch Spezialkurse wie etwa Erste Hilfe bei Jagd- oder Wanderunfällen“, so Jaklitsch.

Zwang eher skeptisch betrachtet

Verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse für Erwachsene sieht der Landesgeschäftsführer skeptisch: Zwar würden mehr Personen die Ausbildungen besuchen, allerdings sei das mit Zwang verbunden. Beim Roten Kreuz appelliert man deshalb an das Bewusstsein und die Bereitschaft der Steirer: „Der Grundkurs dauert 16 Stunden, der Auffrischungskurs acht. Und da gibt es sehr, sehr viel Praxis und keine oder nur sehr wenig trockene Theorie.“

Link:

• Rotes Kreuz Steiermark