Zahl der Firmeninsolvenzen geht zurück
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einerseits weniger Firmeninsolvenzen, auf der anderen Seite stieg aber der Schuldenberg der zahlungsunfähigen Unternehmen. 548 steirische Firmen wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres insolvent - das ist ein Minus von 4,4 Prozent.
Großinsolvenzen fallen ins Gewicht
„Allerdings hatten wir heuer einige Großinsolvenzen, die wiederum bewirkt haben, dass die Schäden, die Verbindlichkeiten gestiegen sind - um rund 80 Millionen auf 370 Millionen Euro“, so Rene Jonke vom KSV.
Bei den Großinsolvenzen handle es sich um die Steirerfrucht-Firmengruppe, den Garnhersteller Borckenstein, Vogel & Noot Landmaschinen, den Baustoffproduzenten Frühwald und Reifen Ruhdorfer - mehr dazu in Vogel & Noot insolvent (3.8.2016), Steirische Baustoff-Holding Frühwald insolvent (23.5.2016) und in Reifen Ruhdorfer: Sanierungsplan gescheitert (12.9.2016).
Bei Steirerfrucht und Borckenstein wurden die Sanierungspläne von den Gläubigern bereits angenommen - mehr dazu in Steirerfrucht ist gerettet (30.5.2016) und in Borckenstein kann weiterbestehen (20.6.2016).
Mehr Privatkonkurse erwartet
Bei den Privatinsolvenzen ist die Situation anders - hier gibt es ein Plus von elf Prozent: „Hier ist aber anzumerken, dass die Steiermark an und für sich immer ein Nachzügler war bei den Privatkonkursen, das heißt, wir haben gemessen an der Einwohnerzahl immer wenig Privatkonkurse gehabt. Das ist jetzt eher als Nachhol- und Aufholeffekt anzusehen“, so Jonke.
Generell rechnet der Experte für das laufende Jahr mit einem weiteren Anstieg an Privatkonkursverfahren, in Summe werde man zwischen zwölf und 13 Prozent liegen. Die häufigsten Gründe, warum es zu einem Privatkonkurs kommt, sind laut KSV übrigens der Verlust des Arbeitsplatzes, gefolgt von persönlichen Schicksalsschlägen wie Scheidung oder Krankheit.