Fingierter Raub führte zu Klärung eines Überfalls
Der 53-jährige Lokalbesitzer hatte angezeigt, dass er in der Nacht auf den 15. September von zwei Männern überfallen worden sei - dieser Raub stellte sich jedoch als fingiert heraus.
Wissen um anderen Raubüberfall ausgenutzt
Stattdessen konnten die Beamten im Zuge der Ermittlungen einen tatsächlichen Raubüberfall im selben Gebäude klären. Über diesen wusste der 53-Jährige laut Polizei Bescheid und nutzte offenbar das Wissen, um den Überfall auf sein Lokal zu erfinden: Er habe um 3.00 Uhr morgens den Müll rausgebracht, als zwei maskierte Täter auf einmal vor ihm gestanden hätten, sagte der Lokalbesitzer zur Polizei.
Sie hätten ihn mit einem Messer bedroht und ihm seine Geldtasche mit Bargeld geraubt, außerdem hätten sie einen Billardtisch aufgebrochen und die Münzen gestohlen. Bei seiner Einvernahme habe sich der 53-Jährige dann aber in Widersprüche verstrickt, so ein Ermittler.
Geldsorgen
Sein Lokal sei seit längerer Zeit geschlossen. Er wohnt auch dort, schläft auf einer Matratze, es gibt keinen Strom. Mehrere Zeugen würden laut Polizei bestätigen, dass der Obersteirer zum Zeitpunkt des vermeintlichen Überfalls kein Geld mehr hatte - dieses sei bei einer seiner Zechtouren draufgegangen. Den Billardtisch dürfte er selbst beschädigt haben. Auf die Idee, einen Raubüberfall zu erfinden, dürfte er laut Polizei gekommen sein, weil er vom anderen, tatsächlichen Raubüberfall auf einen 60-Jährigen wusste - der Pensionist wohnt im selben Gebäude.
Mutmaßlicher Täter ist mit Lokalbesitzer bekannt
Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 17-Jährigen, der sich bereits wegen mehrerer Straftaten in Haft befindet. Der junge Mann wohnte bis Anfang September auch im Lokal des 53-Jährigen. Beide - der Lokalbesitzer und der 17-Jährige - sind nicht geständig; der Lokalbesitzer wurde angezeigt, der 17-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini.