Startschuss für Projekt „Im Alter zu Hause leben“

Unter dem Motto „Im Alter zu Hause leben“ findet am Freitag und Samstag in Gleisdorf eine internationale Fachkonferenz statt. Nach zwei Jahren Vorbereitung ist das der Startschuss für ein dreijähriges Pilotprojekt in der Oststeiermark.

Die meisten möchten in den eigenen vier Wänden alt werden - sehr oft geht das aber nicht. In der Oststeiermark will man diesen Wunsch jetzt möglich machen: „Die Vision ist die, dass wir gerne ab 2020 jedem Menschen, der es möchte, die Möglichkeit geben wollen, mit Unterstützung zu Hause leben zu bleiben - und zwar im Alter“, sagt Peter Lidl vom Lions Club Gleisdorf.

Neben dem Gleisdorfer Wohltätigkeitsverein schlossen sich auch alle übrigen Lions in der Oststeiermark dieser Initiative an. Die Leitung des Projekts übernahm die Chance B, die in Gleisdorf seit vielen Jahren im Sozialbereich tätig ist.

„Reicht oft, kleine Hilfen anzubieten“

Beispiele, dass solche Projekte funktionieren können, will man bei der Konferenz in Gleisdorf vorstellen: „Diese europäischen Erfahrungen zeigen, es geht dann, wenn die Menschen einen Lebenssinn, das Gefühl haben, sie können noch was beitragen zur Gesellschaft, wenn sie in Kontakt sind und Alltagsroutinen haben - und wenn sie das Gefühl haben, auch sie können ihren Alltag selbst bewältigen. Und da reicht es oft, kleine Hilfen anzubieten“, so Franz Wolfmayr, Chance-B-Gründer und Präsident des Europäischen Dachverbandes EASPD.

Schwierig werde das jedoch „mit dem Alltag zum Beispiel in unseren ländlichen Gemeinden, wo es keine Infrastruktur mehr gibt - da müssen wir neue Partner finden“, so Wolfmayr.

„Alle müssen mitmachen“

In einem ersten Schritt sollen jetzt alle rund 90 Anbieter von Pflegedienstleistungen in der Oststeiermark an einen Tisch gebracht werden - denn eines ist den Initiatoren ganz wichtig: Dieses Projekt kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle mitmachen. „Wir würden gern alle einbinden, dass sie alle bei diesem Modellprojekt ihren Teil mitbringen, damit wir dort das Beste für die Zukunft erwirken. Das ist nicht als Konkurrenz gedacht, sondern als Ergänzung zu den guten Dingen, die wir bereits haben“, so Peter Lidl.

Land sicherte Unterstützung zu

Gefordert ist aber auch die Politik - und das ressortübergreifend. Damit die Vision „Im Alter zu Hause leben“ Wirklichkeit werden kann, geht es nicht nur um die Themen Gesundheit und Soziales, sondern auch um die Bereiche Bildung, Regionalentwicklung und Infrastruktur. Das Gesundheitsressort des Landes hat seine Unterstützung bereits fix zugesagt.

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