Neues Gehaltsschema bei Gesundheitsberufen

Bei der Steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat man sich auf ein neues Gehaltsschema für Gesundheitsberufe geeinigt: Über 10.000 Mitarbeiter bekommen dadurch im nächsten Jahr eine zum Teil deutliche Gehaltserhöhung.

Nach dem bereits eingeführten neuen Ärztearbeitszeitengesetz sei die Steiermark Rest-Österreich einen weiteren Schritt voraus, freut man sich beim KAGes-Zentralbetriebsrat über die Einigung zur Gehaltsreform bei den Gesundheitsberufen. Diese betrifft insgesamt 10.145 Mitarbeiter, die in den steirischen Landesspitälern in der Pflege oder im medizinisch-technischen Bereich beschäftigt sind. Sie alle werden laut dem Betriebsratsvorsitzenden Gerhard Hammer künftig durchschnittlich 218 Euro mehr pro Monat verdienen.

Fokus auf 25- 45-Jährige gelegt

„Wir haben speziell auf die Lebensjahre der Kolleginnen und Kollegen zwischen 25 und 45 Jahren Rücksicht genommen und dort den finanziellen Schwerpunkt gesetzt. Hier befindet sich die Kollegenschaft in einer wichtigen Phase, hier findet die Familienplanung statt, eine Existenz wird geschaffen, hier wollten wir einfach einmal helfen“, erklärt Hammer.

Krankenschwester hilft älterer Patientin aus dem Bett

APA/Barbara Gindl

Bei der KAGes hat man sich auf ein neues Gehaltsschema für Gesundheitsberufe geeinigt

So wie Gerhard Hammer bezeichnet auch der stellvertretende KAGes-Betriebsratsvorsitzende Michael Tripolt das Ergebnis der rund einjährigen Verhandlungen als „visionär“. Ein Ergebnis, das im Vergleich zu anderen Lohnrunden einen deutlich höheren Abschluss bedeutet: „Wir haben immer in Lebensverdienstsummen gerechnet - und wenn man sich diese Lebensverdienstsummen anschaut, dann sind es Steigerungen zwischen sechs und etwas über elf Prozent.“

Warum das so viel ausmacht, begründet Tripolt: „Das liegt immer im Auge des Betrachters, würde ich sagen. Aber grundsätzlich: Das Schema, das wir hatten, war 20 Jahre alt. Es gibt ein neues Pflegegesetz, es gibt neue Verantwortungen für die Kolleginnen und Kollegen und neue Aufgaben. Das muss einfach abgegolten werden.“

„Budgetär außerordentlich schwierig“

Für die Gehaltsreform der Gesundheitsberufe wird das Land 35 Millionen Euro in die Hand nehmen: „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Pflege sind das Rückgrat der Gesundheitsversorgung in der Steiermark - und daher war es mir wichtig, mit der Gewerkschaft, respektive dem Zentralbetriebstrat der KAGes, eine Einigung zu finden“, begründet Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP).

Sie soll im Dezember im Landtag beschlossen werden und im Juli 2017 in Kraft treten: „Budgetär ist das außerordentlich schwierig. Daher haben die Verhandlungen auch länger gedauert“, so Drexler.

Auch neuer Gesundheitsberuf im Gehalts-Paket

Im neuen Gehalts-Paket verankert wurde auch ein neuer Gesundheitsberuf, und zwar die sogenannte Pflege-Fachassistenz. Diese betrifft großteils den Arbeitsbereich der heutigen Diplom-Krankenschwestern, die in Zukunft einen Fachhochschul-Abschluss haben werden und dann auch Tätigkeiten übernehmen dürfen, die bisher nur Ärzten vorbehalten waren.

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