Equal Pay Day: Frauen arbeiten ab jetzt „gratis“

Am Dienstag ist österreichweit der sogenannte „Equal Pay Day“. Bis zum Jahresende arbeiten Frauen damit sozusagen „gratis“. Die steirischen Grünen fordern aus diesem Anlass, den raschen Ausbau der Kinderbetreuung.

Laut Statistik Austria haben bei den 25- bis 49-jährigen Frauen mit Kindern unter 15 Jahren mehr als zwei Drittel einen Teilzeitjob. Bei Männern mit gleichen Voraussetzungen sind es nur 5,6 Prozent. Mehr dazu in „Equal Pay Day“: Lohnschere schließt sich nur stockend. Während das Hauptmotiv bei den Frauen für eine Teilzeitbeschäftigung die Kinderbetreuung sei, sei es bei Männern Fortbildung, darauf wiesen die steirischen Grünen am Dienstag hin.

Steiermark Schlusslicht bei Kinderbetreuung

Die Steiermark sei bei der Kinderbetreuung im Österreichvergleich das Schlusslicht, kritisierte die Grüne Frauensprecherin Sandra Krautwaschl. Nur 13,4 Prozent der steirischen Kinder, die unter drei Jahre alt sind, seien derzeit in einer Kinderbetreuungseinrichtung – im Österreichschnitt seien es 25,5 Prozent, das sogenannte Barcelona-Ziel der EU, das bereits 2010 erreicht werden hätte müssen, betrage 33 Prozent, sagte Krautwaschl. Auch bei den Drei- bis Fünfjährigen sei die Steiermark Betreuungsschlusslicht: Österreichweit liege hier die Betreuungsquote bei 93,3 Prozent, die Steiermark befindet sich laut Krautwaschl mit 87,2 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt.

Krautwaschl sieht einen wesentlichen Grund für die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen darin, „dass Frauen nach wie vor den Hauptteil der unentgeltlichen Familien-, Pflege- und Betreuungsarbeit übernehmen und dadurch mehrheitlich Teilzeitbeschäftigungen nachgehen.“ Neben der institutionellen Kinderbetreuung brauche es jedoch auch langfristige Veränderungen bei der geschlechtergerechten Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit. Die gleichstellungspolitischen Zielsetzungen müssen laut der Grünen Frauensprecherin an einer „Angleichung der Erwerbsarbeitszeit zwischen Männern und Frauen ausgerichtet sein". Familie und Beruf dürften weder für Frauen noch für Männer in Konkurrenz zueinander stehen.“

Grüne fordern Landesregierung zu Maßnahmen auf

Die Grüne Familiensprecherin forderte ein intensiveres Angebot an qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungseinrichtungen, das auch bei den Öffnungszeiten an die Lebensrealitäten der Eltern angepasst sein müsse. „Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Steiermark nicht nur bei der Anzahl der Betreuungsplätze, sondern auch bei der Zufriedenheit der Eltern österreichweites Schlusslicht ist, muss die Landesregierung hier dringend Initiativen setzen“, so die Botschaft an ÖVP und SPÖ.

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