Mit Laufschuhen auf Rax in Lebensgefahr geraten

Im Raxgebiet im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist am Mittwoch ein Niederösterreicher in lebensbedrohliche Bergnot geraten. Der 39-Jährige, der nur mit Laufbekleidung ausgerüstet war, war in einer Felswand hängen geblieben.

Der Mann war am frühen Nachmittag vom Preinergscheid weggelaufen und gegen 17.00 Uhr am Gipfel der Rax angekommen. Beim Abstieg allerdings begann es stark zu schneien, es fiel dichter Nebel ein, und die Temperaturen sanken auf minus fünf Grad.

Schwierige Rettungsaktion

Aufgrund der Witterungsverhältnisse verstieg sich der Niederösterreicher und kam in die südseitigen Felsabbrüche der Rax - er rutschte ab, bis er schließlich in der Felswand nicht mehr weiter konnte. Er setzte mit seinem Handy einen Notruf ab. 15 Kameraden der Bergrettung Mürzzuschlag sowie drei Beamte der Alpinpolizei Hochsteiermark stiegen bei den gefährlichen Verhältnissen auf und fanden den Mann durch seine Hilferufe.

Ein Zustieg zu ihm war jedoch unmöglich - daher seilten sich die Retter etwa 300 Meter entlang der Felswände ab, was laut Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei ein äußerst schwieriges Manöver war. Der Niederösterreicher konnte gefunden und bis zum Fuß der Felswand abgeseilt werden; den restlichen Abstieg schaffte er selbst.

In lebensbedrohlichem Zustand

Da der Bergläufer ohne Rucksack oder zusätzliche Bekleidung vier Stunden in der Felswand auf seine Rettung warten musste, war er bereits stark unterkühlt und in einem lebensbedrohlichen Zustand, meinte Rieglthalner; sogar eine knappe Stunde später habe er erst wieder 34 Grad Celsius Körpertemperatur gehabt. Der Beamte warnte Sportler davor, die Witterungsverhältnisse am Berg im Herbst zu unterschätzen, und riet zumindest eine Rucksack mit weiterer Kleidung für den Notfall mitzunehmen.