Jugendliche bei Flucht vor Grusel-Clown verletzt

Ein Grusel-Clown hat Montagabend eine 16-Jährige in Mürzzuschlag derart erschreckt, dass die Jugendliche die Flucht ergriff und sich dabei verletzte. Eine Fahndung nach dem Clown verlief bislang erfolglos.

Die 16-Jährige war in der Dämmerung mit einer 15 Jahre alten Freundin und einem 20 Jahre alten Freund in Mürzzuschlag unterwegs, als plötzlich ein Grusel-Clown auftauchte, bekleidet mit einem rot-orangen T-Shirt und einer Clown-Maske.

Bei Flucht über Treppe gestürzt

Die 16-Jährige schreckte sich dadurch derart, dass sie davon lief und über eine Treppe stürzte - dabei verstauchte sich die Jugendliche so unglücklich das Sprunggelenk, dass sie im LKH Mürzzuschlag behandelt werden musste. Zwar erstattete sie sofort Anzeige, eine daraufhin eingeleitete Fahndung nach dem Clown blieb allerdings erfolglos. Die Polizei bittet um Hinweise.

Horrorclown (gestellte Szene)

ORF

Immer öfter kommt es zu Vorfällen mit Gruselclowns, auch in der Steiermark

Der jüngste Fall soll laut Polizei übrigens nicht der erste in der Steiermark gewesen sein. In den vergangenen Tagen trieben Horrorclowns mehrfach auch in anderen Bundesländern ihr Unwesen - mehr dazu in Sorgen wegen „Horrorclowns“ (tirol.ORF.at, 25.10.2016), Aufregung um „Horrorclowns“ (ooe.ORF.at, 25.10.2016), Viel Ärger wegen „Horror-Clowns“ (salzburg.ORF.at, 24.10.2016)) und in Zwei „Horrorclown“-Attacken angezeigt (kaernten.ORF.at, 23.10.2016).

Auch strafrechtlich relevant

Die Täter sind laut Experten meist Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die es auf kurzfristigen Ruhm im Internet abgesehen haben. Dass sie dabei Konsequenzen bis hin zu Haftstrafen riskieren, ist den meisten offenbar nicht bewusst: "Es kann zu einer gefährlichen Drohung kommen, wenn sich eine Person dadurch in Furcht und Unruhe versetzt fühlt, es kann zu einer NÖtigung kommen, es kann auch eine KÖrperverletzung vorliegen, zumindest fahrlässigerweise, also wir sind hier durchaus im strafrechtlichen Bereich.

Besonders kritisch sei es laut Strafverteidiger Nikolaus Rast, „wenn eine ältere Person von einem Jugendlichen erschreckt wird. Das ist kein Scherz, dass kann ins Auge gehen.“ Den Opfern raten Experten deshalb, die Vorfälle unbedingt bei der Polizei anzuzeigen.

„Hat nichts mit Clowns zu tun“

Clownvertreter fürchten durch die zunehmenden Vorfälle mit Gruselclowns mittlerweile auch einen Imageschaden. Auch Bernhard Paul, Direktor des Circus Roncalli, hält von den Gruselclowns nur wenig: „Wenn einer aus dem Gebüsch stürmt, mit einer Karnevalsmaske, die nicht einmal als Clown zu erkennen ist - das hat überhaupt nichts mit Clowns zu tun.“ Allerdings glaubt Paul auch, dass der Hype bald ein Ende hat: „Es gibt in Zeiten des Internets immer so Wellen, die aufbrausen und wieder verschwinden. Diese Clowns gehen wieder vorbei.“