MedUni Graz: Erbgut bestimmt Reproduktion mit
Den Zusammenhang zwischen Erbgut und Reproduktionsverhalten hatte das 209-köpfige internationale Team - darunter zahlreiche Experten der Medizinischen Universitäten Graz und Innsbruck - unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität Oxford erforscht. Ihre Erkenntnisse wurden nun im Fachmagazin „Nature Genetics“ veröffentlicht.
Rund 300.000 Menschen untersucht
Im Vorfeld untersuchten sie rund 300.000 Menschen und entdeckten, dass auf insgesamt zwölf Abschnitten auf dem Erbgut 24 Gene mitbeeinflussen, wann jemand das erste Kind bekam und wie viele Nachkommen eine Person hatte.
Den Einfluss dieser Genabschnitte berechneten sie auf knapp ein Prozent: „Diese Zahl scheint zwar sehr klein, aber bei manchen Kombinationen kann man dadurch die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob eine Frau kinderlos bleibt“, so die Forscher in einer Aussendung der Universität Oxford.
Antwort auf eine wichtige Frage erhofft
Die Erbgut-Varianten korrelieren laut Aussendung auch damit, wann ein Mädchen erstmals die Regel bekommt, ein Bub in den Stimmbruch kommt und eine Frau die Menopause erfährt. „Eines Tages können die Ärzte mit dieser Information vielleicht Frauen die wichtige Frage beantworten, wie lange sie mit dem Kinderkriegen warten dürfen“, so die Forscher.