Zigaretten-Umsätze trotz Schockbildern gestiegen

Seit einem halben Jahr sind auf Zigaretten-Packungen Schockbilder aufgedruckt, die vom Rauchen abhalten sollen. Trotzdem stieg der Umsatz mit Zigaretten in der Steiermark wie auch österreichweit in den letzten Monaten an.

Faulende Raucherbeine, geschwärzte Zahnstümpfe oder krebsbefallene Lungen - mit solchen Gruselbildern auf Zigaretten- und Tabakpackungen und abschreckenden Warnungen wie “Rauchen ist tödlich - hören Sie jetzt auf” sollte die Lust am Rauchen eingedämmt werden - mehr dazu in Schockbilder auf Zigarettenschachteln bald Pflicht (15.3.2016).

Rund 2,9 Prozent mehr Zigaretten verkauft als 2015

Doch geht es nach der Statistik, dann schockieren diese Bilder offenbar nicht so wie erhofft, denn österreichweit wurden in den vergangenen fünf Monaten rund 1,4 Prozent mehr Zigaretten gekauft als im Vorjahr; in der Steiermark konnten die Trafikanten von Jänner bis September 2016 ein Umsatzplus von 2,9 Prozent verzeichnen.

Für Harald Zefferer, Spartenobmann der steirischen Trafikanten, ist das keine große Überraschung: „Das hat auch mit der Preisentwicklung zu tun, mit geringfügigen Preisanpassungen, das schlägt sich dann natürlich auch im Umsatz nieder - allerdings wertmäßig, das hat nichts mit den verkauften Stückzahlen zu tun. Wobei man beachten muss, dass es schon einige Kunden gegeben hat, die größere Mengen ihrer angestammten Sorte gekauft haben, solange es keine Schockbilder gegeben hat.“

Zigarettenpackungen

ORF.at

Mit derartigen Schockbildern auf Zigarettenpackungen will man Konsumenten seit einem halben Jahr vom Rauchen abhalten

Nun kaufen sich immer mehr Menschen Schachteln, die die Bilder verdecken sollen: In der Trafik von Harald Zefferer etwa wurden seit der Einführung der Schockbilder etwa acht Mal so viele Zigaretten-Etuis gekauft als bisher.

Anruferzahl bei Rauchfrei-Telefon gestiegen

Übrigens: Während bei allen Lebensmitteln nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch die Allergene aufgelistet werden müssen, sucht man bei Zigarettenpackungen vergeblich nach einer Angabe der Inhaltsstoffe - oder auch der Stärke der Zigaretten. Diese Angaben fielen einer Gesetzesnovelle zum Opfer, können aber vom Trafikanten über die Registrierkasse abgefragt werden.

Und: Auch die Zahl der Anrufe beim Rauchfrei-Telefon, dessen Nummer gemeinsam mit den Schockbildern auf den Zigarettenpackungen abgedruckt ist, stieg um das Zehnfache an, sagt Andrea Hirschenberger, Generaldirektorin der steiermärkischen Gebietskrankenkasse - mehr dazu in Neue Zigarettenverpackungen zeigen Wirkung (28.8.2016).

Links: