Graz setzt auf Start-ups für Allindustrie

In den kommenden fünf Jahren können 50 Jungunternehmer in Graz nach den Sternen greifen. Die Voraussetzung: gute Ideen, die mit Hilfe des eröffneten Zentrums der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) an der Grazer TU auf den Markt gebracht werden sollen.

Für die ersten zehn Jungunternehmer geht es bereits in Kürze los: Sie bekommen im neuen Business Incubation Center Austria in Graz die Möglichkeit, mit ihren Start-ups loszulegen und eine Finanzierung in der Höhe von 50.000 Euro zu lukrieren.

Entwicklung neuer Weltraumtechnologien

Die Entwicklung neuer Weltraumtechnolgie steht dabei im Vordergrund, so Verkehrs- und Weltraumminister Jörg Leichtfried: „Es ist sozusagen ein Gründerzentrum für Start-ups, die sich mit Weltraumtechnologie, aber nicht nur Weltraumtechnologie beschäftigen.“ Die ESA, die Europäische Raumfahrtagentur, ist die Initiatorin.

Finanziert wird das Projekt vom Bund und drei weiteren Partnern, erklärt Leichtfried: „Die Hauptlast trägt der Bund. Der Rest verteilt sich dann auf Land, Stadt, und auch die Technische Universität macht mit. Insgesamt haben wir 5,7 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre.“

Graz für die ESA ein idealer Standort

Vor allem das bereits vorhandene Wissen im Bereich Raumfahrt macht den Standort Graz attraktiv, so der Generaldirektor der ESA, Johann-Dietrich Wörner: „Der Standort Österreich insgesamt und Graz insbesondere ist ja in der Raumfahrt sehr aktiv, und deshalb versprechen wir uns davon, dass wir auch von hier Impulse bekommen für Technologien, die wir in der Raumfahrt nutzen können.“ Es gehe aber auch darum, Technologien aus der Raumfahrt in das tägliche Leben zu bringen.

ESA erhebt keinen Anspruch auf Ideen

Zusätzlich zur Finanzspritze von 50.000 Euro pro Start-up winkt auch eine Vernetzung mit wichtigen Industriebetrieben, so ESA-Generaldirektor Wörner: „Wir wollen nicht der Besitzer der Technologien sein. Im Gegenteil: Wir unterstützen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer dann auch in Kontakten zur Industrie, um ihre Technologien dann der Industrie zu verkaufen.“ Das österreichische Zentrum ist eines von 16 Business Incubation Centers in ganz Europa.