Vor Straner-Prozess: Fohnsdorf lebt auf

Am Straflandesgericht Leoben beginnt am 24. November der Prozess gegen den ehemaligen Bürgermeister von Fohnsdorf, Johann Straner (SPÖ). Währenddessen scheint es in der Gemeinde wieder bergauf zu gehen.

Johann Straner dagegen muss sich - wenn auch etwas verzögert - demnächst wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs sowie der Untreue vor Gericht verantworten - mehr dazu in Straner nicht verhandlungsfähig: Prozess geplatzt (15-09.15).

Er hatte seinen Rückzug aus der Gemeindepolitik wenige Tage nach der Gemeinderatswahl im Vorjahr bekanntgegeben. Gernot Lobnig, ebenfalls von der SPÖ, wurde zu seinem Nachfolger gewählt und trat damit ein schweres Amt an. Eineinhalb Jahre nach der Übernahme kann Lobnig aber bereits eine erste positive Bilanz ziehen.

Fohnsdorf - Ortstafel

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Nach einem Neustart scheint es in der Gemeinde Fohnsdorf wieder bergauf zu gehen

Lobnig zeigt sich zuversichtlich

Denn auch wenn die Gemeinde inklusive Haftungen - beispielweise für die Therme Fohnsdorf - noch immer auf einem Schuldenberg von knapp 30 Millionen Euro sitzt, ist Lobnig zuversichtlich, dass man diese Schulden in den Griff bekommen könne: „Ja, ganz klar: Der eine Haftungsbereich betrifft ja eine Tochtergesellschaft, die wirtschaftlich auf sehr guten Beinen steht und eigentlich alles selbst verdient, was haftungsrechtlich für uns zum Tragen kommen könnte. Bei der Therme gibt es momentan sehr interessante Verkaufsgespräche - dann wäre eigentlich der größte Block der Haftungen weg.“

Verkauf der Therme Fohnsdorf realistisch

Laut Lobnig würde es mehrere Interessenten aus dem privaten Bereich für die Therme geben, ein Verkauf sei durchaus realistisch: „Dadurch, dass das ganze Negative Campaigning rund um die Therme weg ist, hat sich natürlich der Interessentenkreis erweitert, es war ja immer ein politisch heißes Eisen.“

Neben positiven wirtschaftlichen Signalen scheint in die Fohnsdorfer Gemeindestube auch eine neue Politik der konstruktiven Zusammenarbeit aller Parteien eingezogen zu sein. Das wird auch vom zweiten Vizebürgermeister Volkart Kienzl von der ÖVP bestätigt: „Wir haben ein neues politisches Klima, eine gute Zusammenarbeit - und das über alle Fraktionen.“ Laut Lobnig konnte seit dem Abgang von Straner auch die Zusammenarbeit mit dem Land auf eine neue Basis gestellt werden.