Teststrecken für selbstfahrende Autos fix

Spätestens Anfang 2017 werden die ersten selbstfahrenden Autos in der Steiermark unterwegs sein. Wo die Tests stattfinden werden, steht bereits fest - auch in der Steiermark sind mehrere Autobahnabschnitte dabei.

Zurücklehnen und das Auto selbst fahren lassen - klingt noch etwas nach Science Fiction, doch ab Dezember wird das autonome Fahren in Österreich erstmals Realität sein. Das Projekt Alp-Lab ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen - dazu gehören Magna, AVL-List, Virtual Vehicle, Joanneum Research und die Technischen Universität Graz, die das Projekt koordiniert, erklärt Horst Bischof von der TU - mehr dazu in Grazer Testauto für autonomes Fahren (27.9.2016).

Von der Autobahn bis ins Stadtgebiet

Ziel sei es, Testregionen für automones Fahren in der Steiermark - wie es sie in anderen Ländern bereits gibt - zu verwirklichen. In einem ersten Schritt wird das selbstständige Fahren auf Autobahnen getestet: „Der erste Abschnitt wird sein Laßnitzhöhe-Graz Ost. Wir wollen uns natürlich von anderen Testregionen etwa in Deutschland abheben, daher ist unser nächster Abschnitt von Graz bis St. Michael, um die Mautstation und Tunnelanlagen zu haben. Wir sind in engem Kontakt mit Slowenien, um auch die Grenzstation mitzunehmen, wir haben Kontakte zum Red Bull Ring, in späterer Folge das Grazer Stadtgebiet, aber auch Landstraßen - zum Beispiel die Weinebene.“

„Wir sind eigentlich schon spät dran“

Bischof ist der Meinung, dass die Steiermark in Sachen autonomes Fahren schnell sein muss: „Wir müssen dieses Thema jetzt angehen, wir sind eigentlich eh schon spät dran. Für die Steiermark mit dem Autocluster ist es extrem wichtig, solche Testfacilities anbieten zu können. Viele Autohersteller gehen in Richtung autonomes Fahren, da ist Testen essentiell. Wir haben in der Steiermark Zulieferer, die müssen ihren Kunden entsprechende Testfacilities bieten, damit sie weiter am Markt bestehen zu können.“

Der Automobilzulieferer AVL List beantragte beim Infrastrukturministerium bereits eine Teststrecke, spätestens Anfang nächsten Jahres könnte es soweit sein - mehr dazu in AVL will autonomen Autobahnassistenten testen. AVL List entwickelt Assistenzysteme etwa für das Bremsen, das Spurwechseln oder das Überholen, sagt AVL-List-Unternehmenssprecher Michael Ksela: „Für die AVL ist es wichtig, diese Systeme zu testen - einmal virtuell, auf dem Prüfstand, aber auch auf der eigenen Teststrecke, zu prüfen, welche Auswirkungen die Systeme auf das Fahrzeug haben.“

Auch digitale Simulationen vorgesehen

Hat das Infrastrukturministerium den Weg für die Teststrecken freigegeben, wird laut AVL-Sprecher Ksela geprüft, welche Autobahnstrecken für die Testfahren geeignet sind. Das Konzept von Alp-Lap sieht aber nicht nur Tests von selbstfahrenden Autos auf den Straßen oder Prüfständen vor, sagt Horst Bischof, vor den Tests auf der Straße sollen auch digitale Simulationen im Labor durchgeführt werden. Wolfgang Vlasaty, Geschäftsführer des Mobilitätsclustes ACstyria sieht in dem Projekt eine geballte Kompetenz für die Entwicklung des autonomen Fahrzeuges.

AVL-Tech-Center in Japan eröffnet

Unterdessen eröffnete AVL List in Japan ein Tech-Center: Das Zentrum in Kawasaki soll als wichtiger Technologie-Stützpunkt für die japanische Automobilindustrie fungieren. Damit sei man auch nahe bei den japanischen Kunden, heißt es von AVL. Am Standort in Japan gibt es 60 Beschäftigte, weltweit hat AVL mehr als 8.000 Mitarbeiter.

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