Abgas- und lärmarm: E-Bus-Projekt startet in Graz

Am Dienstag ist der Testbetrieb von vier umweltfreundlichen Elektrobussen auf den Grazer Buslinien 34E (Jakominiplatz – Theyergasse) und 50 (Hauptbahnhof – Zentralfriedhof) angelaufen. Sie sollen zum Umweltschonen anregen.

Die Holding Graz spricht in einer Aussendung sogar von einem „Meilenstein für den möglichen Umstieg auf Busse mit umweltschonender Antriebstechnik“. Zurzeit lege die Bus-Flotte der Holding Graz Linien Tag für Tag 42.000 Kilometer zurück - und das nicht gerade auf besonders umweltfreundlichem Wege.

E-Bus Graz

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Am Dienstag lief das E-Bus-Pilotprojekt in Graz an

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) rechnet vor: „Wir brauchen jetzt alleine 6 Millionen Liter Diesel. So viel Diesel kaufen wir jedes Jahr ein. Und den können wir uns in Zukunft ersparen, der würde dann nicht verbrennen. Das heißt, wir haben eine bessere Luft.“ Daneben kündigt er auch noch einen weiteren Vorteil an, nämlich „dass es damit in Graz viel, viel leiser werden wird“.

„Wir wollen nichts riskieren“

Sogenannte Super-Kondensatoren versorgen die E-Busse mit Strom - und das ist laut der Vorstandsdirektorin der Holdinig Graz, Barbara Muhr, eine sichere und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Akkus oder Batterien: „Jetzt geht es in einen Testbetrieb - ganz bewusst ohne Fahrgäste, weil wir schauen wollen; funktioniert die Technik, gibt es ein paar Kinderkrankheiten. Wir wollen nichts riskieren. Mit Anfang nächsten Jahres starten wir dann im normalen Linienbetrieb.“

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Anfang nächsten Jahres soll der normale Linienbetrieb starten

Dieser umfasst zwei 18 Meter lange Gelenk-Busse aus China auf der Linie 34E und zwei bulgarische Zwölf-Meter-Busse auf der Linie 50. Geladen werden sie in nur wenigen Sekunden - mit 700 Volt Gleichstrom über einen Ladearm am Dach, an den Endhaltestellen sowie an Ladestationen entlang der Strecke.

Graz als erste Stadt Europas, die E-Busse testet

Die Technologie könne - wenn sie sich bewährt - bald auch bei den Straßenbahnen Einzug halten: „Mit den Ladesystemen, die jetzt bei diesen Bussen ausprobiert werden, können wir uns in weiterer Folge möglicherweise auch die ganzen Oberleitungen ersparen. Und wir hätten eine Optimierung des Stadtbildes“, sagt der Grazer Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ).

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Die E-Busse fahren derzeit im Testbetrieb durch Graz

Während in China E-Busse schon länger im Einsatz sind, ist Graz die erste Stadt in Europa, die dieses System testet. Sollte es sich auch nach einem Jahr bewähren, wolle man künftig die gesamte Grazer Busflotte Schritt für Schritt durch E-Busse ersetzen.

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