PHSt zu PISA: „Nützlichkeit von Lesen vermitteln“

Besonders das Lesen ist Österreichs Schülern im Zuge der PISA-Studie schwergefallen. Eine Expertin der Pädagogischen Hochschule Steiermark (PHSt) meint, es solle nun oberstes Ziel sein, Kindern die Nützlichkeit des Lesens zu vermitteln.

Erneut unterstrich die PISA-Studie, wie schwer sich Österreichs Jugend mit dem Lesen tut: Hier gehört ein Viertel der 15- bis 16-Jährigen zu den sogenannten Risikoschülern - mehr dazu in: PISA-Studie: Österreich fällt zurück (6.12.2016).

Aber wie bringt man den Kindern nun - ohne Frust, dafür aber mit Erfolg - das Lesen bei? Das ist der berufliche Schwerpunkt von Michaela Reitbauer, die an der Pädagogischen Hochschule Steiermark angehende Volksschullehrer unterrichtet.

Mädchen liest ein Buch

APA/ Jens Büttner

Immer mehr steirische Schüler haben Probleme mit dem Lesen

„Lesen muss das Anliegen aller sein“

Die Ergebnisse der PISA-Studie hätten sie nicht überrascht - aber: „Es macht natürlich sehr betroffen, dass die vielen Maßnahmen, die gesetzt wurden, noch nicht so greifen wie wir uns das wünschen.“ Die Experten betont, dass nun breiter gedacht werden müsse und fordert, dass das Lesen mehr ins Zentrum gerückt wird: „Das Lesen muss das Anliegen aller sein - egal ob im schulischen oder außerschulischen Bereich.“

Für die Lehrer gehe es darum, die Kinder zu motivieren - und sattelfest im Bereich der Leseforschung zu sein. Ein einfaches Geheimrezept gebe es jedenfalls nicht - doch: „Ich glaube, ein ganz zentrales Thema ist, dass das Kind merkt, warum es das Lesen braucht“, so Reitbauer. Demnach solle das Lesen in den Alltag eingebunden werden.

„Bibliotheken sollen größere Rolle spielen“

Dazu gibt es an der Pädagogischen Hochschule Steiermark auch ein eigenes Bachelorstudium mit dem Schwerpunkt Lesen im schulischen und nicht-schulischen Kontext. Wer diesen Schwerpunkt wählt, kann etwa eine multimediale Schulbibliothek leiten.

Geht es nach Reitbauer, müssten Bibliotheken im Allgemeinen eine größere Rolle spielen. Ein diesbezügliches Vorbild sei Südtirol, wo Bibliotheken auch in den kleinsten Gemeinden sehr gut ausgestattet seien, „sodass es eine Freude ist hineinzugehen, sich auszutauschen“, so die Lehrbeauftragte.

Vorbilder aus der Familie haben großen Einfluss

Dabei gehe es auch darum, sozial schwache Kinder zu erreichen, ihnen zu ermöglichen, „dass sie unentgeltlich und jederzeit zu Literatur kommen“. Einfluss hätten auch immer noch Vorbilder, vor allem in der eigenen Familie.

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