Firmenpleiten in der Steiermark rückläufig

Österreichweit ist die Zahl der Firmeninsolvenzen gestiegen, in der Steiermark, gab es dagegen ein Minus von rund vier Prozent, so die Hochrechnung des Alpenländischen Kreditorenverbandes für das Jahr 2016.

In der Steiermark melden im Schnitt jede Woche 14 Privatpersonen und 14 Firmen Insolvenz an, rund 1.500 Insolvenzen waren es heuer insgesamt - das zeigt die aktuelle Statistik des Alpenländischen Kreditorenverbandes für das Jahr 2016. Was die Firmeninsolvenzen betrifft schert die Steiermark jedoch aus dem Österreichtrend aus.

Vier Prozent weniger Firmenpleiten

Österreichweit gab es heuer nämlich um knapp vier Prozent mehr Firmeninsolvenzen, in der Steiermark hingegen gab es 750 Firmenpleiten, was einem Minus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Über 300 Verfahren wurden mangels Masse abgewiesen. Von den Firmeninsolvenzen betroffen waren heuer aber vermehrt alteingesessene Großbetriebe. Nach Branchen war die Baubranche am stärksten betroffen.

Borckenstein in Neudau

Borckenstein

Die Borckenstein-Pleite war die heuer größte Insolvenz in der Steiermark

Passiva weiter auf hohem Niveau

Leicht rückläufig, aber weiter hoch ist das Niveau der Schuldenberge. Alle Firmenpleiten zusammengerechnet lagen die Passiva heuer bei rund 560 Millionen Euro. Ähnlich verhält es sich bei den gefährdeten Arbeitsplätzen. Rund 3.200 Arbeitsplätze standen heuer an der Kippe, im Vorjahr waren es noch mehr als 3.500.

Die größten Pleiten 2016:

  1. Borckenstein (34,1 Mio)
  2. Vogel & Noot (27 Mio)
  3. Steirerfrucht (22,6 Mio)
  4. Reifen Ruhdorfer (18,6 Mio)
  5. Frühwald Holding (16,7 Mio)
  6. Ertrag und Sicherheit (15 Mio)

Die größte Insolvenz - gemessen an den Dienstnehmern und dem Ausmaß der Passiva - hat den oststeirischen Garnhersteller Borckenstein mit 286 Mitarbeitern und Schulden von 34 Millionen Euro getroffen, wobei das Verfahren nach Abschluss des Sanierungsplans und Halbierung des Personalstands bereits abgeschlossen ist - mehr dazu in Borckenstein kann weiterbestehen (20.6.2016). Gleich dahinter folgten die Pleiten von Vogel und Noot, Steirerfrucht und Reifen Ruhdorfer - mehr dazu in Vogel & Noot Landmaschinen übernommen (21.9.2016) sowie in Steirerfrucht ist gerettet (30.5.2016) sowie in Ruhdorfer-Insolvenz: Hoffen auf Fortbestand (11.10.2016).

Bei den Privatpleiten ist die Zahl der Insolvenzen in der Steiermark ebenfalls zurückgegangen und zwar um 3,4 Prozent auf 758 Verfahren.

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