Grazer Jugend wünscht sich rauchfreie Lokale

Eine Befragung im Zuge einer Diplomarbeit an der Med-Uni Graz zeigt, dass sich eine Mehrheit der Grazer Jugendlichen für eine Trennung von Rauchern und Nichtrauchern in Lokalen ausspricht. Raucherlokale wollen die wenigsten.

Über einen Zeitraum von fast einem Jahr wurden 308 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren befragt. Die Befragung fand in zwölf Grazer Gastronomiebetrieben statt. Rund 44 Prozent aller Befragten waren Raucher.

Verleitung durch Raucherlokale

Sehr deutlich hat sich gezeigt, dass die meisten Jugendlichen durch andere Raucher selbst zum Rauchen verleitet werden. So gaben 83 Prozent der Befragten an, mehr zu rauchen, wenn sie in Rauchergesellschaften unterwegs sind. Dreiviertel aller befragten Jugendlichen machten Raucherlokale dafür verantwortlich, dass sie mehr rauchen. Ein Drittel der Jugendlichen, die Nichtraucher sind, gab außerdem an, aus Gefälligkeit ihrer Raucherfreunde in Raucherlokale zu gehen.

Nichtraucherzone Raucherzone

APA/Herbert Pfarrhofer

Ein Drittel für reine Nichtraucherlokale

Auf die Frage, wie das Rauchverbot in Lokalen gehandhabt werden soll, sprach sich die Hälfte für getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche, ein Drittel für reine Nichtraucherlokale aus. Nur knapp 17 Prozent wünschten sich ein reines Raucherlokal.

Fast Dreiviertel der Befragten gaben an, das Lokal auch dann zu besuchen, wenn ein generelles Rauchverbot gilt. Mehr als die Hälfte der rauchenden Jugendlichen würde durch das künftige Rauchverbot in Lokalen sogar etwas an ihrem Verhalten ändern, knapp ein Fünftel davon würde sogar ganz mit dem Rauchen aufhören.

Rauchverbot früher umsetzen

Die Verfasserin der Diplomarbeit, Victoria Langeder, schlussfolgert daraus, dass eine vorzeitige Umsetzung des neuen Tabakgesetzes mehr Jugendliche zum Nichtrauchen bewegen würde und weniger Auswirkungen auf die Umsätze der Gastwirte habe, als befürchtet. Spätestens umgesetzt werden muss das Gesetz ab Mai 2018.

Kaum Wirkung zeigten bisher dagegen die Schockbilder auf Zigarettenpackungen - mehr dazu in Zigaretten-Umsätze trotz Schockbildern gestiegen (3.11.2016).

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