Steirer bewegen sich zu wenig und sind zu dick

Obwohl nahezu acht von zehn Steirern ihren subjektiven Gesundheitszustand als sehr gut oder gut einschätzen, sind sie häufig zu dick und bewegen sich zu wenig - das zeigt der am Dienstag präsentierte aktuelle Gesundheitsbericht.

Im Jahr 2014 betrug die Lebenserwartung der Steirerinnen 84 Jahre, die der Männer lag bei 79,3 Jahre - bis zum Jahr 2035 werde sie in der Steiermark auf mehr als 83 Jahre bei den Männern und mehr als 87 Jahre bei den Frauen ansteigen, so Sandra Marzcik-Zettinig vom Gesundheitsfonds Steiermark.

Ziel: Gesünder älter werden

Allerdings: Die Lebenserwartung in guter oder sehr guter Gesundheit lag 2014 bei beiden Geschlechtern nur bei etwa 65 Jahren. „In erster Linie geht es darum, die Zahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen, damit wir nicht nur immer älter, sondern immer gesünder älter werden“, hob Verena Nussbaum, Obfrau der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (GKK) hervor.

Ein Drittel der Steirer ist übergewichtig

Der Gesundheitszustand werde maßgeblich durch das Körpergewicht beeinflusst: Laut dem jüngsten Gesundheitsbericht sind jedoch 33,9 Prozent der Steirer übergewichtig und mehr als 14 Prozent adipös, wobei der Anteil der Adipösen sogar um vier Prozentpunkte gestiegen ist. Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung isst nach eigenen Angaben täglich mindestens eine Portion Obst, etwa 50 Prozent konsumieren täglich Gemüse.

Die zugeführten Kalorien werden allerdings nur von knapp einem Viertel wieder durch Bewegung mittlerer Intensität von wöchentlich mindestens 150 Minuten abgearbeitet. Damit mehr Menschen sportlich aktiv werden, fördere der Gesundheitsfonds aktuell fünf Bewegungsprojekte, die die Steirer aller Generationen in Bewegung bringen sollen, wie es vonseiten des Gesundheitsfonds hieß.

Folgen von zu viel Essen und zu wenig Bewegung können u.a. Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt sein: So wurden 3,9 von 1.000 Steirern aufgrund eines Schlaganfalles und 1,3 von 1.000 Bewohnern des Bundeslandes aufgrund eines Herzinfarktes in einer steirischen Krankenanstalt behandelt; 4,5 Prozent der steirischen Erwachsenen gab an, an Diabetes zu leiden.

Bessere Versorgung bei Bluthochdruck und Diabetes

Im nächsten Jahr will der Gesundheitsfonds Steiermark im Mürztal ein telemedizinisches Projekt zur besseren Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus starten. Mit der Integration eines flächendeckenden psychosozialen Beratungsangebotes in die künftigen Primärversorgungsstrukturen soll jenen rund sieben Prozent der Bevölkerung, die angaben, an einer Depression zu leiden, geholfen und die hohe steirische Suizidrate von 1,9 Prozent aller Todesfälle (2014) gesenkt werden.

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) bezeichnete den Gesundheitsbericht als „wesentliche Basis, wie wir fürderhin unsere Arbeit fortsetzen“. Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Prävention bleibe die „leistbare und qualitativ hochwertige Versorgung im Krankheitsfall ein zentrales Thema der steirischen Gesundheitspolitik“, so der Landesrat.

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