Bauern in Genussregionen fürchten um Förderung

„Genussregion Österreich“ ist eine geschützte Marke, die regionale Produkte vermarktet. Davon profitieren vor allem kleinere Direktvermarkter. Neue Förderrichtlinien werfen nun aber Fragen auf und sorgen für große Verunsicherung.

18 Genussregionen gibt es in der Steiermark - 116 sind es österreichweit, darunter viele kleinere Direktvermarkter. Sie profitieren von der Dachmarke „Genussregion Österreich“ insofern, als Verkauf, Werbung und Vertrieb durch diese übergeordnete Marke von zentraler Stelle aus erfolgen.

Gailtaler Speck

ORF

Viele regionale Produkte sind durch die Dachmarke auch im Ausland bekannt geworden

Vergabe durch zentrale Stelle

Dadurch wurden bereits viele Konsumenten auch aus dem Ausland erreicht und auf die Spezialitäten der steirischen Regionen aufmerksam gemacht.

Jetzt allerdings plant der Bund, die Fördervergabe auf neue Beine zu stellen, vor allem um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und will die Förderungen für die Marke Genussregion künftig nur noch von einer eigens dafür geschaffenen Stelle aus vergeben. Wie viel Geld dafür zur Verfügung stehen und wie dieses verteilt wird, weiß derzeit allerdings niemand.

Viele Fragen noch offen

Bei den Bauern sorgt das für große Verunsicherung, sagt Alois Rauch von der Genussregion Feldbacher Honig: „Ich weiß gar nichts, ich stehe momentan total ohne irgendwas da. Wir haben eine starke Marke, uns kennen sie in ganz Österreich und teilweise auch im Ausland, und wenn das auf einmal weg ist, verschwindet eine Marke direkt vom Markt.“

Einsparungen befürchtet

Dass die Marke künftig gefährdet ist, glaubt Genussregion-Obfrau Margareta Reichsthaler nicht. Die Dachmarke habe schon bisher einzelne Projekte gefördert und vor allem die Vermarktung finanziert - das solle auch weiterhin so sein, meint Reichsthaler. Einsparungen befürchtet sie aber bei regionalen Aktionsprogrammen und Schulungen.

Im Gegenzug hofft die Obfrau auf eine Neuregelung der Qualitätskontrollen. Das Hauptproblem dabei sei nämlich, „dass es hunderttausend verschiedene Siegel und Initiativen gibt, dass die Kontrollen Zeit erfordern, Kosten erfordern und Aufzeichnungen erfordern, die eigentlich beim Konsumenten keinen wesentlichen Mehrwert bringen.“ Derzeit wird über die Neuerungen noch mit dem Bund verhandelt, Anfang Februar dürften die Eckpunkte fixiert sein.

Link: