Semmering: Mangel an Nächtigungsbetrieben
Die TV-Bilder vom Skiweltcup am Semmering animieren viele zusätzlichen Gäste aus dem Großraum Wien, der Slowakei oder Ungarn dazu, auf den Semmering zu kommen - doch meist bleibe es beim Tagesausflug auf den Zauberberg oder das Stuhleck. Der Tagestourismus sei enorm gestiegen.
"Wollen bleiben, wenn sie sehen, wie toll Pisten sind“
Möglichkeiten länger zu bleiben, gebe es auf steirischer Seite kaum: „Wir können die Bettenanfragen in dieser Region nicht ganz stillen, weil wir einfach zu wenige Betten genau dort am Semmering haben. Das wäre dringend notwendig: Wir merken es bei den Anfragen - natürlich haben wir im Bereich des Tagestourismus einen enormen Anstieg, aber die Leute wollen dann bleiben, wenn sie sehen, wie toll die Pisten sind“, sagt Claudia Flatscher vom Tourismus-Regionalverband Hochsteiermark.
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Vor drei Jahren hat die Besitzerin des „Haus Semmering“ dieses als Unterbringung für Asylwerber zur Verfügung gestellt. Zudem wurde der Pachtvertrag für das JUFA am Semmering nicht verlängert - hier sind nun Bauarbeiter für den Semmeringbasistunnel untergebracht.
150 Betten fehlen
Der Region seien dadurch 20.000 Nächtigungen im Jahr verlorengegangen - konkret würden 150 Gästebetten fehlen. Laut einer Studie wären diese Betten sowohl im Winter als auch im Sommer ausgelastet - derzeit müssen viele Gäste zumindest eine halbe Stunde Autofahrt in Kauf nehmen, sagt die Touristikerin: „Wir haben dann den Bereich weiter rein Richtung Bruck-Kapfenberg - da sind die Betten natürlich auch voll, wie zum Beispiel das Sporthotel in Kapfenberg, das das Schweizer und Liechtensteiner Nationalteam beherbergt.“
Der Tourismusverband will nun gemeinsam mit den Bürgermeistern Gespräche mit möglichen Investoren am Semmering suchen - vielleicht können die Zuseher beim nächsten Skiweltcup 2018 dann auch einen Skiurlaub anhängen.