AMS sperrt Arbeitslosengeld immer öfter

Weil sie zumutbare Arbeiten nicht annehmen, wird Arbeitslosengeld-Empfängern immer öfter das Geld gesperrt: Laut AMS-Statistik wurden im Vorjahr etwa um ein Viertel mehr Sperren verhängt als noch 2015.

Wer Arbeitslosengeld bezieht und eine ihm vom Arbeitsmarktservice (AMS) angebotene Stelle nicht annimmt, der muss damit rechnen, dass ihm das Arbeitslosengeld für sechs bis acht Wochen gestrichen wird. Im vergangenen Jahr wurden in der Steiermark derartige Sperren etwas mehr als 2.100 Mal verhängt.

Immer mehr offene Stellen zur Auswahl

Der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe erklärt: „Zuallererst hat das damit zu tun, dass Gott sei Dank das Stellenangebot bei uns um 20 Prozent zugenommen hat - das heißt, nur wenn wir ausreichend offene Stellen haben, wo wir Personen vermitteln können, können wir in weiterer Folge überhaupt über Sanktionen nachdenken und reden, nämlich dann, wenn eine offene Stelle, die zumutbar ist, nicht aufgenommen wird.“

AMS-Unterlagen

APA/Barbara Gindl

Weil Empfänger zumutbare Arbeiten nicht annehmen, muss das AMS immer öfter das Arbeitslosengeld sperren

Besonders oft wurde so das Arbeitslosengeld beim AMS Graz-West und Graz Umgebung gestrichen, einen großen Anstieg bei den Sperren gab es auch in den Bezirken Liezen und Mürzzuschlag.

Zu den Gründen sagt Snobe, „dass in unterschiedlichen steirischen Geschäftsstellen - also hier vor allem im Großraum Graz - in diesem Jahr tatsächlich genauer hingeschaut wird - das heißt, wir verfolgen diese zumutbare Stellenvermittlung exakter. Und wenn es notwendig ist, gehen wir hier nach dem Arbeitslosenversicherungsrecht vor und müssen auch Sperren aussprechen, was 2016 häufiger passiert ist“.

Termine werden besser eingehalten

Deutliche Verbesserungen gab es dafür bei der Einhaltung der Meldetermine Betroffener: So sanken die Sperren des Bezuges wegen Versäumnis des Termins im gleichen Zeitraum um 13 Prozent. Sieht man sich die Zahl aller Sperren im Verhältnis zur Zahl der Menschen an, die 2016 im Schnitt arbeitslos waren - nämlich rund 44.400 -, so spricht man beim AMS von einem geringen Anteil.

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