Grippe: Vorsicht vor Medikamenten am Steuer

Tausende Steirer leiden derzeit an der Grippe, 6.100 sind bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse krankgemeldet. Grippe- und Verkühlungsmedikamente bekämpfen oft die Symptome, beeinträchtigen aber auch die Verkehrstüchtigkeit.

Laut Schätzungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ist bis zu ein Viertel der Verkehrsunfälle auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen. Deren Auswirkungen - von plötzlicher Müdigkeit bis zu veränderter Wahrnehmung - würden oft unterschätzt.

Lenkrad

ORf.at/ Christian Öser

3.000 bis 9.000 aller Verkehrsunfälle auf Österreichs Straßen sind auf Medikamentenkonsum zurückzuführen

Rund ein Drittel der insgesamt 450 Befragten einer Studie des KfV waren der Meinung, dass rezeptfreie Medikamente prinzipiell beim Fahren eingenommen werden könnten; außerdem hat laut Kuratorium fast die Hälfte aller Befragten angegeben, trotz Erkrankung Auto zu fahren.

Auch Hustenmittel als Verkehrsrisiko

Neben Schmerz-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln können auch viele Medikamente rund um grippale Infekte Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben, so Bernd Kobinger von der steirischen Apothekerkammer: „Das sind insbesondere Hustenmittel, die den Hustenreiz dämpfen, aber auch schleimhautabschwellende Stoffe, die gegen Schnupfen eingenommen werden. Ich rede jetzt nicht von Nasensprays, sondern von Mitteln zum Einnehmen, die von innen heraus schleimhautabschwellend wirken - die haben müdemachende Nebenwirkungen.“

Verkehrstüchtigkeit bis zu 16 Stunden eingeschränkt

Wer Medikamente nimmt, sollte sich daher auf jden Fall gut erkundigen, ob diese die Fahrtüchtigkeit beeinflussen; dazu gibt es auch eigene Kennzeichnungen, so Kobinger: "Wenn man ein Hustenmittel oder ein Grippemittel nimmt und darauf das Gefahrensymbol sieht, ein Dreieck mit Rufzeichen und dem Zusatz „Dieses Arzneimittel kann ihre Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen" - dann sollte man sich nachher nicht ins Auto setzten.“ Im Zweifelsfall sollte man in der Apotheke nachfragen.

Man dürfe zudem auch nicht vergessen, dass manche Medikamente noch länger nachwirken - und die Verkehrstüchtigkeit bis zu 16 Stunden nachträglich beeinflussen, so das Kuratorium.

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