Kalter Jänner: Landwirtschaft freut sich

Der Jänner könnte als einer der kältesten der vergangenen drei Jahrzehnte in die Geschichte eingehen. Der Landwirtschaft hat die lange Frostperiode gutgetan - vor allem jene, die Ackerbau betreiben, freuen sich über die Kälte.

Tiefe Temperaturen zum richtigen Zeitpunkt freuen die Landwirte, und für Arno Mayer, den Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer, ist jetzt der richtige Zeitpunkt: Das Wintergetreide befindet sich in der Vegetationsruhe, und der Frost hat eine reinigende Wirkung auf die Schädlingssituation.

Tiefere Temperaturen - weniger Schädlinge

„Das betrifft nicht nur die erwachsenen Blattläuse, die versuchen bodennah zu überwintern, sondern auch andere gefährliche Schädlinge, die wir in den vergangenen Jahren aus dem Mittelmeer-Raum und aus Nordafrika bekommen haben, und wir gehen davon aus, dass wir den überwiegenden Teil dieser Schädlinge mit diesen Temperaturen bekämpfen können“, so Mayer.

Zum Vergleich: Die vergangenen vier Winter waren sehr mild, was dem Wintergetreide nicht guttat - Blattläuse begannen bereits im Winter auszufliegen und übertrugen Krankheiten.

Frost lockert Boden auf

Der strenge Frost wirkt sich aber auch positiv auf den Boden aus, der durch diesen Frost aufgelockert wird und so vor allem auf schweren, tonhältigen Böden das Wurzelwachstum erleichtert. „Man nennt das Frostgare, das gefrierende Wasser sprengt Verdichtungen und Verfestigungen im Boden und bereitet dadurch den Boden für ein besseres Wurzelwachstum vor.“

Mayer geht davon aus, dass das Wintergetreide heuer nicht vor Mitte Februar zu wachsen beginnen wird. In der Steiermark wird auf etwa 20.000 Hektar Fläche Wintergetreide angebaut: „Das ist doch der Großteil des Getreides - zumindest zwei Drittel des Getreides ist Wintergetreide.“

Freude auch bei den Weinbauern

Aber nicht nur die Ackerbauern freuen die eisigen Temperaturen, auch die Weinbauern haben nichts dagegen einzuwenden: Auch hier gibt es durch den langanhaltenden Frost weniger Schädlinge, wodurch weniger Pflanzenschutz eingesetzt werden muss. Sehr gut ist die Kälte schließlich auch für den steirischen Chinakohl, der in der Regel in offenen Lagern gelagert wird und dadurch länger frisch und haltbar bleibt.

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