Sozialpraktika für Sacré-Coeur-Schüler

Behinderung und Krankheit sind Themen, mit denen viele Kinder und Jugendliche nie direkt in Kontakt kommen. Genau in diese Themen sollen die Schüler des Grazer Sacré Coeur im Rahmen eines Sozialpraktikums Einblicke erlangen.

Am Grazer Sacré Coeur werden Schüler in möglichst vielen Unterrichtsfächern darauf vorbereitet, wie man mit Behinderung, Krankheit und sozialer Not umgeht. Um das auch in der Praxis umzusetzen, gibt es in der 7. Klasse das verpflichtende Sozialpraktikum „Compassion“.

Nachhaltiger Wertewandel bei Schülern

Die Schüler können sich hierbei einen Praktikumsplatz in einer sozialen Einrichtung aussuchen. Derzeit machen beispielsweise zwei Schüler ein Praktikum am Grazer Odilien Institut und betreuen dort Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen.

„Compassion“

unterscheidet zwischen verschiedenen Teilbereichen:

  • alt sein
  • anders sein
  • behindert sein
  • Kind sein

Bei den Schülern ist nicht nur eine kurzfristige emotionale Betroffenheit zu spüren, sondern auch ein nachhaltiger Wertewandel, weiß Renate Thaller aus ihrer Erfahrung mit den sozial engagierten Sacré-Coeur-Schülern: „Die Herzlichkeit und Lebensfreude dieser Menschen hier ist spürbar. Unsere Kinder lieben jeden, auch wenn sie nervös und aufgeregt sind, wenn fremde Menschen zu uns kommen.“

„Ressource, auf die man zurückgreifen kann“

Das Sozialpraktikum kann in der beruflichen Orientierung hilfreich sein. „Ich habe vor, später Medizin zu studieren. Darum habe ich mich für die Arbeit hier entschieden. Hier lernt man, mit Menschen umzugehen, die etwas anders sind als wir. Das kann nur helfen“, sagt etwa Schüler Karl.

Laut Agnes Nimmrichter, Direktorin der Odilien Volksschule, können die Erlebnisse für 17-Jährige prägend sein: „Wenn man solche Erfahrungen in diesem Alter gemacht hat, dann ist das eine Ressource, auf die man immer wieder zurückgreifen kann.“

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