Europaweit tätiger Sprayer in Graz ausgeforscht

Die Polizei hat einen 22 Jahre alten Sprayer ausgeforscht, der in Graz und anderen europäischen Städten aktiv war. Er soll für mehrere hundert Graffitis verantwortlich sein und einen Schaden von rund 100.000 Euro verursacht haben.

Ein dreiviertel Jahr lang soll der Sprayer in mehreren europäischen Städten seine Spuren hinterlassen haben - allein in Graz sollen rund 500 Graffitis auf sein Konto gehen, aber auch in Paris, Lissabon und Barcelona dürfte der 22-Jährige unterwegs gewesen sein. Laut Polizei wird der Schaden allein im Grazer Stadtgebiet auf rund 100.000 Euro geschätzt.

Graffiti Graz

Ranzenbacher/Dremel

Ein sichergestelltes Skizzenbuch führte die Polizei auf die Spur des Sprayers

Laut Polizei ist die Zahl von Sachbeschädigungen in Graz generell steigend. Anfang des Jahres wurde daher die Ermittlungsgruppe „Graffiti“ gegründet, die auf das Ausforschen von Sprayern spezialisiert ist.

Bei Polizeikontrolle aufgeflogen

Auf die Spur des 22-Jährigen kam diese Ermittlungsgruppe schließlich durch einen Hinweis deutscher Kollegen: Der Verdächtige war in Deutschland in eine Polizeikontrolle geraten, bei der die Beamten ein Skizzenbuch mit verdächtigen Schriftzeichen sicherstellten; die deutsche Polizei schickte dieses Skizzenbuch schließlich nach Graz, wo tatsächlich einer der Schriftzüge auf einer Hausmauer in der Rösselmühlgasse entdeckt wurde.

Graffiti Graz

Ranzenbacher/Dremel

Allein in Graz soll der 22-Jährige für rund 500 Graffitis verantwortlich sein

Durch die Auswertung von Videoaufzeichnungen konnte der 22-Jährige schließlich entlarvt werden. Auch zwei mutmaßliche Mittäter wurden ausgeforscht, diesen konnten aber keine Sachbeschädigungen nachgewiesen werden.

Kuriose Spuren-Findung

Dass der 22-Jährige auch im Ausland aktiv war, kam eher durch einen Zufall ans Tageslicht: Ein Mitglied der Ermittlungsgruppe „Graffiti“ hatte seiner Mutter erzählt, dass man auf der Suche nach einem Sprayer sei, der ganz bestimmte Schriftzüge verwendet, wie etwa „Kill all cops“, „RAF“ oder „Humor“.

Graffiti Graz

Ranzenbacher/Dremel

Die Mutter eines Beamten entdeckte den Schriftzug „Humor“ auch in Barcelona

Als die Frau nach Barcelona flog, entdeckte sie ein solches Graffiti und schickte es per Handy ihrem Sohn. Als dieser den Verdächtigen damit konfrontierte, gestand er, auch in anderen europäischen Städten aktiv gewesen zu sein. Der 22-Jährige und seine beiden Komplizen wurden auf freiem Fuß angezeigt.