Wissen über Viren lässt zu wünschen übrig
Wenn der Hals schmerzt und die Nase rinnt, können verschiedene Übeltäter dafür verantwortlich sein. Je nachdem, ob Viren oder Bakterien hinter einer Infektion stecken, sind allerdings unterschiedliche Behandlungen gefragt. Das sollte schon bei Schülern zum Allgemeinwissen gehören, tut es aber offenbar nicht immer, wie eine Studie der Universität Graz aufzeigt.
600 Schüler und Studenten befragt
Mehr als 300 Schüler der 7. bis 10. Schulstufe und 300 Studienanfänger an der Uni Graz sind dabei befragt worden. Untersucht wurde, was die Schüler und Studienanfänger über Viren wissen, etwa, wie sie aufgebaut sind, sich vermehren oder wie sie übertragen werden. Gut sei das Wissen „vor allem in puncto Prävention und verursachte Krankheiten“, sagt Uwe Simon vom Fachdidaktikzentrum Biologie und Umweltkunde.
APA/Georg Hochmuth
Allerdings haben die Studienautoren auch „große Lücken“ entdeckt. Die größten Defizite wurden insbesondere bei der Frage nach der Vermehrung der Mikroorganismen geortet und bei der Frage, wie sie sich zu Bakterien und anderen Krankheitserregern abgrenzen.
Unwissen kann Resistenzen fördern
So wurden sogar unter Studienanfängern achtmal bakterielle statt viraler Erkrankungen genannt. 13 Biologiestudierende hielten Malaria für eine Erkrankung mit viraler Ursache.
Dieses Unwissen führe unter anderem dazu, dass die später Erwachsenen virale und bakterielle Erkrankungen in einen Topf werfen und nicht über die Wirkungslosigkeit von Antibiotika gegen Viren Bescheid wissen. Ein Irrtum, der zu unnötigem Medikamenten-Konsum führt und damit die Entstehung von Resistenzen weiter fördert. „Hier muss man in den Schulen gegensteuern und im Unterricht deutlicher eine Abgrenzung zwischen Viren und Bakterien und anderen Krankheitserregern erfolgen“, empfahl der Grazer Fachdidaktiker.
Links:
- Universität Graz
- Die Publikation im Detail (Online-Fachjournal PLos One)