Diagonale: Premiere für Franz-Grabner-Preise

Am Donnerstag sind im Rahmen der Grazer Diagonale erstmals die Franz-Grabner-Preise für Doku-Filme mit humanistischer Haltung vergeben worden. Prämiert wurden die Produktionen „Unten“ und „Flucht in die Freiheit“.

Kinotipp: Die Preisträgerfilme werden zum Diagonale-Finale am Sonntag ab 16 Uhr im Grazer Schubertkino gezeigt.

Der Preis wurde im Vorjahr im Gedenken an den ORF-Journalisten Franz Grabner ausgerufen, der 2015 gestorben ist. Er soll Filmschaffende auszeichnen, die im ethischen und moralischen Sinne einen verantwortungsvollen und glaubwürdigen Umgang mit ihrem Medium beweisen.

„Persönliche Zerrissenheit“ in „Unten“

Vergeben wurden die mit je 5.000 Euro dotierten Auszeichnungen in der Kategorie Kinodokumentation an „Unten“ von Djordje Cenic und Hermann Peseckas. In dieser Dokumentation unternimmt Djordje Cenic, Sohn einer Gastarbeiterfamilie, eine autobiografische Zeitreise in sein Heimatdorf im heutigen Kroatien und seine Kindheit in Linz.

Andreas Pfeifer Andreas Novak Djordje Cenic

Diagonale/Miriam Raneburger

Die Preisträger Djordje Cenic mit Andreas Pfeifer und Andreas Novak

Der Film erzähle laut Jury „vom Fremdsein und den Versuchen dazuzugehören, von Klassengegensätzen und dem Alltag einer jugoslawischen Arbeiterfamilie in Linz, von der Tragik der Kriege in Ex-Jugoslawien verbunden mit der Familiengeschichte, von politischen und persönlichen Zerrissenheiten.“

„Flucht in die Freiheit“ als „Statement“

Als beste Fernsehdokumentation wurde die „Menschen und Mächte“-Produktion „Flucht in die Freiheit“ von Andreas Pfeifer und Andreas Novak gewürdigt, die sich anlässlich des 60. Jahrestags des Ungarnaufstands mit Erfahrungen und Grenzerfahrungen von Flucht und Flüchtlingshilfe auseinandersetzt.

Andreas Pfeifer Andreas Novak

Diagonale/Miriam Raneburger

Der Preis in der Kategorie TV ging an eine ORF-Dokumentation

„In einer Zeit der brutalen Abschottung, einer fragwürdigen, sogenannten ‚Grenzsicherung‘ und populistischer Rhetorik“ sei diese Dokumenation laut Jury ein „Statement gegen die Geschichtsvergessenheit, die sich in der aktuellen Diskussion über das Flüchtlingsthema manifestiert.“

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